So beurteilen Experten die Chancen der neuen Liste Pilz bei der Wahl im Oktober.
Peter Pilz bekommt weiteren Zulauf für seine Liste, mit der er bei den Wahlen kandidieren will. Neben den Grünen Karl Öllinger und Wolfgang Zinggl bekundet in ÖSTERREICH auch Bruno Rossmann sein Interesse an dem Projekt. „Ich schließe nicht aus, dass ich das unterstützen werde“, so der grüne Budgetsprecher.
Experten attestieren dem Ex-Grünen gute Chancen auf einen Einzug der Liste Pilz in den Nationalrat. „Pilz hat eine realistische Möglichkeit, es knapp, aber doch zu schaffen“, sagt Politikwissenschafter Fritz Plasser. „Pilz ist ein Routinier, ein Kommunikator und sehr öffentlichkeitserfahren.“ Der Themen-Mix „Anti-Korruption, Kampf gegen den politischen Islam und ein wenig Linkspopulismus als österreichischer Bernie Sanders“ könne „über die grünen Wählerschichten hinaus wirken“.
Politberater Thomas Hofer sieht das deutlich kritischer. „Pilz kann den Grünen wehtun und vielleicht auch der SPÖ. Das Match um den politischen Islam kann er nie und nimmer gewinnen.“ Dieses Feld sei von ÖVP-Chef Kurz und FPÖ-Chef Strache bereits besetzt.
Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle fühlt sich „in die 1980er-Jahre“ zurückversetzt. Damals seien die Grünen auch gespalten gewesen. Die Chancen für Pilz sieht sie intakt: „Pilz hat eine treue Wählerschaft aus der Generation Hainburg.“
Debora Knob
Rosenkrieg zwischen Grünen und Peter Pilz
„Massenhaft“ seien Grüne aus der Partei ausgetreten, nachdem er nicht mehr auf der Liste stand, erzählte Pilz. Die Grünen toben und lassen wissen: Seit Sonntag habe es in sieben Bundesländern genau vier Austritte gegeben. So „respektvoll“ wie geplant wird die Trennung von Pilz und den Grünen also nicht vollzogen.
Die Grünen Spitzenkandidatin Lunacek zeigt sich im Ö3-Interview indes „enttäuscht“ von Pilz. Sie sei „irritiert“, dass Pilz mit eigener Liste antrete, er habe ihr anderes versprochen.
