Bei Landtagswahl

Experten erwarten knappes Rennen in Kärnten

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Am 1. März wählen Kärnten und Salzburg einen neuen Landtag - und zumindest in Klagenfurt könnte der Wahlabend lang und spannend werden.

Befragte Meinungsforscher erwarten in Kärnten ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen dem Kärntner BZÖ und der SPÖ. Entscheiden könnte letztlich, wie stark das Andenken an den verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider bei den Wählern noch "zieht". Für Salzburg sagen die Experten dagegen einen Sieg der SPÖ unter Landeshauptfrau Gabi Burgstaller voraus, deren Popularität den eher ereignislosen Wahlkampf überstrahlt.

Mythos Haider
Es wäre eine große Überraschung, wenn die SPÖ in Salzburg verliert. Es wäre eine geringere Überraschung, wenn es sich in Kärnten dreht", sagt Gallup-Meinungsforscher Harald Pitters. Er erwartet in Kärnten einen orange-roten Zweikampf mit entsprechend schlechten Chancen für ÖVP, Grüne und FPÖ. "In Zweierwahlkämpfen ist es meistens so, dass die kleineren Parteien untergehen", meint Pitters. Außerdem glaubt er, dass die Zeit gegen das BZÖ arbeitet, weil der "Mythos Haider" zurückgehe. "52 Prozent sagen: Ja, es wird ein übertriebenes Gedenken betrieben", betont Pitters. Für das BZÖ stelle sich die Frage, wie lange die "emotionale Brücke" zum verstorbenen Parteigründer noch halte.

Kärnten schwieriger einzuschätzen
"Kärnten ist sehr viel schwieriger einzuschätzen, weil man nicht weiß, wie stark die Identifikation mit Haider am 1. März sein wird", findet auch Andreas Kirschhofer vom Linzer IMAS-Institut. Zuletzt sei dieser Wert aber noch sehr hoch gewesen. In der letzten IMAS-Umfrage Anfang Februar lag das BZÖ knapp vorne, die SPÖ hatte aber auf ein bis zwei Prozentpunkte aufgeholt. Ein Problem für die Meinungsforscher: Das BZÖ kandidiert erstmals bei der Landtagswahl (2004 trat Haider noch mit der FPÖ an), was die Hochrechnung der Umfrageergebnisse erschwert. "Man kann solche Messungen leider nicht auf die Apothekerwaage legen", sagt Kirschhofer.

Kärnten: 40 Prozent Unentschlossene
Mit einem knappen Rennen rechnet auch market-Chef Werner Beutelmeyer. "Zwar ist das BZÖ noch vorne, aber mit dieser Unsicherheit der Hochrechnung. Es ist noch kein 'Horserace', aber wir werden diese Woche sehen, in welche Richtung sich das entwickelt", sagt Beutelmeyer, der vor der Wahl noch eine Umfrage veröffentlicht. Außerdem verweist er auf ein zusätzliches Problem: Die Zahl der unentschlossenen Wähler ist in Kärnten mit bis zu 40 Prozent noch etwas größer als in Salzburg (etwa ein Drittel), was die Unschärfe verstärkt.

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