Fall Nussbaumer

Familie will die Wahrheit wissen

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Bert Nussbaumer und seine US-Kollegen mussten sterben. Nun fordern die Angehörigen der Opfer von den Behörden endlich Antworten.

Während bei der Überführung der Leiche der im Irak getöteten österreichischen Geisel Bert Nussbaumer von der Dover Airforce Base im US-Staat Delaware nach Österreich die letzten Formalitäten abgewickelt wurden, fordern die Hinterbliebenen seiner getöteten US-Kollegen immer vehementer Antworten von den ermittelnden US-Behörden.

„Die Wahrheit muss ans Licht kommen“, sagte Sharon Debrabander, Mutter der Opfers John Young, zu ÖSTERREICH. Die Opferfamilien hatten zuletzt vor allem das in dem 16-monatigen Entführungsdrama federführende FBI wegen „schwerer Versäumnisse“ bei möglichen Verhandlungen mit den Kidnappern angeklagt.

Sogar rechtliche Schritte gegen die US-Regierung waren bei einem Familientreffen in Minneapolis überlegt worden. Der letzte Stein des Anstoßes: Das FBI verweigerte bis zuletzt jegliche Informationen über den Zustand der Leichen sowie die Todesur­sache. Auch der exakte Zeitpunkt, wann Nussbaumer sowie seine am 16. November 2006 im Südirak entführten Kollegen Paul Young, Josh Munns und Paul Reuben getötet wurden, bleibt ein Geheimnis. Die fünfte Geisel, Jonathon Cote, gilt weiter als vermisst. Bei Nussbaumers Überstellung nach Wien hatten österreichische Beamte in den USA zuletzt alle Formalitäten abgewickelt, samt Ausstellungen eines „Leichenpasses“. Frühestens am Mittwoch könnte die Leiche per Linienmaschine in Wien ankommen.

Youngs Leichnam ist inzwischen im Wohnort der Familie in Kansas-City eingetroffen. Der Sarg soll versiegelt worden sein. Aus Frust über die Informationspolitik der US-Behörden war sogar eine neue Obduktion in Eigenregie überlegt worden.

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