Übergänge zu 7 Ländern wieder offen

Grenze bleibt noch zu: Heftige Kritik aus Italien an Österreich

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Bis kommende Woche bleibt die Italien-Grenze noch zu. Rom und Tirol sind empört.

Fakt ist: Ab heute gibt es wieder völlige Reisefreiheit zu sieben Nachbarstaaten: Deutschland, Liechtenstein, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Die österreichischen Grenzkontrollen sind Geschichte, niemand braucht mehr ­einen Covid-19-Test. Auch wird keine 14-tägige Quarantäne bei der Wiedereinreise verordnet. Das teilten Außenminister Alexander Schallenberg und Gesundheitsminister Rudi Anschober am Mittwoch mit.

Österreichs beliebtestes Urlaubsland Italien bleibt aber noch zu: Die Beschränkungen zu Italien sind (vorerst) aufrecht. Zwar ist die Italien-Einreise mit dem Auto, Zug oder Flugzeug möglich. Bei der Rückkehr wird aber ein Corona-Test verlangt. Wer keinen vorweisen kann, muss 14 Tage in Selbstquarantäne.

Tirol macht Druck

Bereits kommende Woche will die Taskforce in Wien abermals über die Situation in Italien beraten. Entwickeln sich die Italien-Zahlen weiterhin so positiv, wird auch die Reiseschranke bis 15. Juni fallen: „Unser Ziel ist es“, sagte ­Außenminister Alexander Schallenberg, „eine Öffnung zu Italien zu erzielen, sobald die Zahlen es zulassen.“ Auch eine regionale Öffnung für Regionen wie Südtirol wird es vorerst nicht geben. Das erzürnt wiederum Tirols Landeshauptmann Platter. Er will Reisefreiheit nach Südtirol und ins Trentino.

Italiens Außenminister tobt: "Schadet Europa"

Auch Friaul und Venetien wollen regionale Lösungen: „Die geschlossene Grenze hilft nicht“, sagt Luca Zaia, Präsident Venetiens: „Ich hoffe, dass Österreich bald seinen Beschluss rückgängig machen wird“, sagte er in Venedig. Italiens Au­ßenminister Luigi Di Maio wählt härtere Worte für Österreich: „Das individuelle Verhalten verletzt den europäischen Geist und schadet Europa“, kommentierte er die Beschlüsse von Wien. Für Maurizio Fugatti, Trentiner Landeshauptmann, ist der Beschluss der Regierung in Wien „unbegreiflich“: „De facto bestraft dieser Beschluss Italien schwer. Es beraubt uns der Hoffnung in einer Zeit, in der Solidarität überwiegen sollte“, so er.

Italien selbst hat seit gestern seine Grenzen für Urlauber geöffnet. Bürger aus allen EU-Staaten sowie GB, der Schweiz und Norwegen können in Italien uneingeschränkt reisen. (wek)

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