Margulies: 'Weniger Show, mehr Inhalt'

Grüne Fundis greifen Sarah Wiener an

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Starköchin kandidiert für unsicheren Listenplatz - doch es gibt Widerstand der Fundis.

Es ist einer der großen Coups für die EU-Wahl: Starköchin Sarah Wiener (56) will für die Grünen ins EU-Parlament. Doch was bringt das den Grünen? ÖSTERREICH fragte den Politexperten Thomas Hofer.

■ Platz 2 unsicher. Eines vorweg: Der 2. Listenplatz, für den Wiener kandidieren wird, ist unsicher. Derzeit liegen die Grünen in der ÖSTERREICH-Umfrage bei 7 % – das wäre ein Mandat. Ein 2. Mandat wäre bestenfalls ab 8,5 % möglich.

■ Boost. Wieners Antreten könnte den Grünen aber mehr Stimmen bringen. Hofer: „Es bringt Aufmerksamkeit und ein ermutigendes Signal an die ­eigenen Leute: Seht, es gibt immer noch Prominente, die an uns glauben.“

■ SPÖ blutet. Doch woher sollen die Stimmen kommen? Hofer. „Seit 2017 hat die SPÖ stets von den Grünen Stimmen abgezogen – im Fall der EU-Wahl hatten die Grünen 2014 14 %, die teilweise auf dem Markt sind. Mit Wiener könnten die wieder zurückwandern und die SPÖ sogar Platz 1 kosten.“

Grün-Fundi will mit "alten" Kandidaten antreten

Bei den Grünen formiert sich allerdings Widerstand gegen Wiener. Der Wiener Grün-Fundi Martin Margulies will, dass EU-Mandatarin Monika Vana den Platz bekommt: „Es wäre wichtiger gewesen, bei potenziell zwei Mandaten den Schwerpunkt anders zu setzen. Weniger Show, mehr Inhalt.“ Gewählt werden die Kandidaten im April. Vana ließ gestern aber offen, ob sie gegen Wiener kandidieren will.(gü)

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