Amtsmissbrauch

Haidingers Vorwürfe stammen teils von Doris Ita

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Die Ex-Frau des früheren Kabinettschefs Philipp Ita soll dem Ex-BKA-Chef Informationen gegeben haben - Jetzt läuft gegen Ita auch eine ÖBB-interne Untersuchung.

Staatsanwalt Peter Gildemeister, der die Ermittlungen zum möglichen Amtsmissbrauch im Kabinett der früheren ÖVP-Innenministerin Liese Prokop leitet, hat am Montag dazu Doris Ita als Zeugin befragt. Sie ist die Ex-Frau des ehemaligen Prokop-Kabinettschefs und Lebensgefährten von ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky, Philipp Ita, und dürfte dem abgelösten Bundeskriminalamtschef Herwig Haidinger Informationen über ihren geschiedenen Mann gegeben haben.

Sex-Affäre am Tapet
Der Inhalt ihrer Befragung unterliegt der Amtsverschwiegenheit. Es dürfte aber vor allem um Vorwürfe privater Natur und nicht um kolportierte Weisungen des Innenministeriums an Haidinger in der Causa BAWAG gegangen sein. Philipp Ita soll zwei Mitarbeiterinnen des Innenressorts sexuell belästigt haben. Sein Anwalt hat mittlerweile Stellungnahmen der beiden Damen vorgelegt, wonach "das nicht der Wahrheit entspricht".

Alko-Unfall angesprochen
Ein weiterer Punkt, der sich auf Angaben von Doris Ita stützen soll, bezieht sich auf einen Verkehrsunfall ihres Ex-Manns aus dem Jahr 2002, bei dem er unter Alkoholeinfluss gegen einen Laternenmast gekracht und den Zwischenfall anschließend vertuscht haben soll. Auch das bestreitet Philipp Ita. Sein Mandant sei noch fahrtüchtig gewesen und habe die Laterne bezahlen wollen, versichert sein Anwalt. Die zuständige Behörde habe ihm aber gesagt, "es liege keine Beschädigung vor".

Außerdem soll Philipp Ita von BKA-Chef Herwig Haidinger verlangt haben, Akten für den Banken-U-Ausschuss zuerst an den ÖVP-Parlamentsklub zu liefern. Und bei einem Ausflug in ein Nobelbordell soll er seine dienstliche Kreditkarte benutzt haben.

ÖBB-interne Untersuchung läuft
Unterdessen ist auch eine ÖBB-interne Untersuchung gegen Ita eingeleitet worden. Er ist derzeit im ÖBB-Management tätig. Sein neuer Arbeitgeber lässt nun prüfen, ob die aufgeworfenenen Fragen mit seiner Tätigkeit bei den Bundesbahnen vereinbar sind. Immerhin werden ihm zum Teil strafrechtliche Delikte zur Last gelegt.

ÖBB-intern gibt es keinerlei Vorwürfe gegen Ita. Er ist seit dem Vorjahr Bereichsleiter des operativen Human-Ressource-Managements und damit für das Recruiting, Personalentwicklung und Pensionsservices verantwortlich.

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