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Besuch um Weißen Haus

Hier trifft Kanzler Kurz Donald Trump

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Kurz im Weißen Haus. Der Bundeskanzler trifft US-Präsident Donald Trump. 

US-Präsident Donald Trump hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine "großartige Beziehung" versprochen. "Wir werden ein großartiges Treffen und eine großartige Beziehung haben, und unsere Länder haben eine großartige Beziehung", sagte Trump am Mittwoch bei einem gemeinsamen Presseauftritt im Oval Office, dem Präsidentenbüro im Weißen Haus in Washington.

Trump hatte den Kanzler pünktlich um 13.45 Uhr Ortszeit am Eingang zum Westflügel des Präsidentensitzes willkommen geheißen. Kurz ist der erste österreichische Regierungschef seit über 13 Jahren, der einen US-Präsidenten in Washington trifft. Nach dem Empfang trug sich Kurz im Roosevelt Room ins Gästebuch ein, ehe er sich mit Trump vor den Kamin ins Oval Office setzte.
 

Video zum Thema: Hier trifft Kurz Trump im Weißen Haus

Trump skeptisch gegenüber Handelsstreit

Trump und Kurz stellten sich rund sieben Minuten den Fragen der Presse. Dabei äußerte sich der US-Präsident zuversichtlich, was den kommende Woche bevorstehenden zweiten Gipfel mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un betrifft. "Vorsitzender Kim und ich haben eine sehr gute Beziehung, und ich wäre nicht überrascht, wenn etwas dabei herauskäme." In diesem Zusammenhang wiederholte er seine Vision, dass Nordkorea ein "riesiges Potenzial" für wirtschaftliche Entwicklung habe.

Skeptischer äußerte sich Trump, was den Handelsstreit mit der EU betrifft. Diesbezüglich bekräftigte er, dass die US-Regierung höhere Importzölle für europäische Autos prüfe. Die Entscheidung darüber hänge davon ab, ob ein Handelsabkommen mit der EU erzielt werde. Kurz hatte vor der Visite betont, Handelsfragen ins Zentrum des Treffens stellen zu wollen. Dazu hatte er sich vor seiner Abreise auch mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker abgestimmt.

Der US-Präsident beendete die Fragerunde etwas abrupt, als er von amerikanischen Journalisten zum früheren FBI-Vizechef Andrew McCabe befragt wurde. McCabe hatte dem Präsidenten vorgeworfen, das US-Justizsystem zu untergraben. Trump lancierte einen Frontalangriff auf seinen Kritiker und nannte ihn mit Blick auf den legendären früheren FBI-Chef "einen J. Edgar Hoover für Arme".
 

Video zum Thema: Kurz & Trump: So lief das Treffen

Trump: "Sie sind ein junger Mann, was ziemlich gut ist"

Für Kurz hatte der US-Präsident nur Lob übrig. "Ich muss Ihnen sagen, dass er ein sehr junger Führer ist. Sie sind ein junger Mann, was ziemlich gut ist", sagte der US-Präsident, während er dem rechts neben ihm sitzenden Kanzler anerkennend auf den Unterarm klopfte. Kurz fügte daraufhin mit erhobenem Zeigefinger hinzu: "Aber das Problem mit dem Alter wird von Tag zu Tag besser."

Trump sagte, dass es "ziemlich gute Handelsbeziehungen" zwischen den USA und Österreich gebe, "und das ist es, worüber wir heute sprechen werden". Kurz hatte in seinem Eingangsstatement Trump dafür gedankt, dass er die österreichische Delegation im Weißen Haus empfange. "Es ist mir und meiner Delegation eine Freude, hier sein zu dürfen", sagte der ÖVP-Chef. "Österreich ist im Vergleich zu den USA ein kleines Land, aber ein schönes Land", betonte er. Kurz wies darauf hin, dass sich Österreich "im Herzen der Europäischen Union" befinde und es bei dem Treffen nicht nur um bilaterale Beziehungen gehe, sondern auch um jene zwischen den USA und der EU.

Nach dem Vier-Augen-Gespräch im Präsidentenbüro sollte im nebenan gelegenen Cabinet Room noch ein Treffen in größerer Runde stattfinden. Teilnehmen sollten neben Trumps Stabschef Mick Mulvaney und seinen Topberatern John Bolton und Larry Kudlow auch Vizepräsident Mike Pence, Außenminister Mike Pompeo und Energieminister Rick Perry. Im Cabinet Room finden die Regierungssitzungen unter Trumps Vorsitz statt. Gegen 14.50 Uhr verließ die österreichische Delegation das Weiße Haus wieder.

Kurz Trump
© Bundeskanzleramt/Dragan Tatic

Darüber sprachen Kurz & Trump

US-Präsident Trump sei "ziemlich genau so, wie man ihn medial erlebt". Das meinte Bundeskanzler Kurz in der "ZiB 2" nach seinem Termin im Weißen Haus. Trump sei "meinungsstark", nicht immer diplomatisch und direkt. Kurz habe daher mit ihm auch ein "kontroversielles Gespräch" zu Themen geführt, wo man nicht unbedingt einer Meinung war.

Präsident Donald Trump wünscht sich höhere Verteidigungsausgaben Österreichs. Dies berichtete Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwochnachmittag (Ortszeit) von seinem Gespräch mit Trump im Weißen Haus. Er habe aber mit Verweis auf die Neutralität "sehr klar gemacht, dass wir seine Haltungen respektieren, aber dass wir unsere Budgetfragen schon selbst entscheiden".

Österreich ist weit vom NATO-Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftskraft für Verteidigung auszugeben, entfernt. Trump hat die NATO-Staaten mit der Drohung, aus der Allianz auszusteigen, zu einer Erhöhung ihrer Ausgaben gebracht. Kurz räumte ein, dass Österreich weniger für Verteidigung ausgebe als andere Staaten. Was aber den "Außeneinsatz" betrifft, leiste es "einen überdimensional großen Einsatz", verwies der Kanzler auf die Auslandseinsätze des Bundesheeres.
 

Video zum Thema: Kurz traf Trump - Der Handshake

Gute Kooperation mit der NATO

Kurz sprach zugleich von einer guten Kooperation mit der NATO und sagte, dass viele Mitglieder des Bündnisses "für Teile unserer Sicherheit, insbesondere im Kampf gegen den Terrorismus (...) einen Beitrag leisten". Österreich sei froh, dass die USA und andere Staaten gegen den IS-Terror kämpfen, weil es hier ein "geschlossenes militärisches Vorgehen" brauche, an dem sich Österreich aufgrund seiner rechtlichen und sonstigen Möglichkeiten nicht beteiligen könne. Auch bei der nachrichtendienstlichen Zusammenarbeit sei man auf die USA angewiesen. "Ein Wort des Dankes ist da kein Fehler", sagte Kurz. "Gleichzeitig erwarten wir uns von diesen Staaten Verständnis für die österreichische Situation, die aufgrund unserer Geschichte, aufgrund unserer guten, friedlichen Nachbarn anders ist als in anderen Teilen dieser Welt."

Kurz sagte, dass das Gespräch mit Trump zum Teil kontroversiell gewesen sei. "Ich glaube, dass grundsätzlich die US-Administration ein Interesse an guten Beziehungen hat, aber in vielen Sachfragen sind wir unterschiedlicher Meinung."

Nord-Stream ein großes Thema

"Ein großes Thema" beim Gespräch mit Trump war auch das von den USA bekämpfte deutsch-russische Pipelineprojekt Nord Stream 2. Österreich sei diesbezüglich "sehr klar in unserer Position", weil es Versorgungssicherheit brauche. "Wir stehen zu diesem Projekt." Grundsätzlich sei man offen für Lieferungen von US-Flüssiggas, aber der Preis dafür sei "derzeit kein wettbewerbsfähiger". "Insofern wird das Gas aus Österreich weiter hauptsächlich aus Russland kommen."
 

Handelsstreit: Kurz hofft auf schnelle Lösung

Gesprächsbereit zeigte sich Kurz im von Trump angezettelten Handelsstreit mit der EU. Österreich sehe den von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker geführten Verhandlungsprozess "sehr positiv". "Ich hoffe, dass wir hier schnell eine Lösung finden", sagte Kurz, der Verständnis für die Kritik des US-Präsidenten an den geltenden Handelsregeln zeigte. So sei es "absurd", dass China als bald größte Wirtschaftsmacht der Welt bei der Welthandelsorganisation (WTO) immer noch als Entwicklungsland geführt werde. Autozölle würden nämlich über die Zulieferindustrie auch Österreich treffen "und kosten uns in der Sekunde Jobs in Österreich". "Das ist der Hauptgrund, warum wir auf das Thema so stark fokussiert haben."

Kurz sprach gegenüber Trump auch den stockenden Dialog zwischen Belgrad und Pristina an, wo sich Österreich "mehr Involvement" Washingtons wünsche. Im Kosovo hätten die USA nämlich "eine sehr starke Stellung, die sie positiv nutzen könnten". Österreich sehe den Dialog zwischen den Präsidenten Aleksandar Vucic (Serbien) und Hashim Thaci (Kosovo) sehr positiv und würde "auch einen Gebietsaustausch unterstützen", auch wenn dies "heikel" sei. "Wenn sich beide Staaten auf etwas einigen, sollten wir Europäer nicht im Weg stehen und die Amerikaner genauso wenig".
 

Russland, Nahost-Konflikt und Nordkorea

Kurz und Trump sprachen über Russland, den Nahost-Konflikt und Nordkorea. "Nicht angesprochen" wurde von Trump die Frage der Rücknahme von in Syrien festgehaltenen österreichischen IS-Kämpfern, sagte Kurz in der "ZiB2". Er bekräftigte diesbezüglich die Position, dass Sicherheit vorgehe und es sich nur um "sehr, sehr wenige Fälle" handle.

   Kurz wurde von den Journalisten auch zu seinen persönlichen Eindrücken von Trump befragt. "Überraschungen gab es keine", sagte der Kanzler. "Vieles von dem, was man gehört hat, erlebt man dann auch." Trump sei im persönlichen Gespräch so, wie er auch medial wahrgenommen werde. "Ich habe nicht den Eindruck, dass er sich medial stark verstellt." Bei Themen, die ihm wichtig erscheinen, sei Trump "unglaublich committed (engagiert, Anm.), direkt, klar".

Kurz Trump
© Bundeskanzleramt/Dragan Tatic


 

Kurz: Treffen mit Trump "etwas Besonderes"

Kurz war von Oppositionskritik auf seinem Weg nach Washington begleitet worden. Von der APA dazu befragt, sagte der Kanzler nach seinem Eintreffen in Washington: "Es gibt sehr viele Themen, wo wir unterschiedlicher Meinung mit den USA sind und auch deshalb oder gerade deswegen sollte man Gespräche führen."

Der Kanzler hatte vor seinem Abflug am Dienstagvormittag in Wien betont, dass ein Treffen mit dem US-Präsident "etwas Besonderes" sei, er aber nicht nervös sei. In Anspielung auf den sprunghaften Charakter Trumps fügte er hinzu: "Auf einen Termin mit Donald Trump kann man sich nicht wirklich vorbereiten." Dieses Zitat wurde von US-Journalisten bereitwillig aufgegriffen. So verwendete ein Korrespondent des konservativen Fernsehsenders Fox News es als Abschluss für einen Aufsager aus dem Presseraum des Weißen Hauses. US-Medien hatten in ihrer Vorausberichterstattung Kurz als jüngsten Regierungschef der Welt, aber auch als Hardliner in der Migrationsfrage und Gegenspieler der deutschen Kanzlerin Angela Merkel porträtiert.

Kurz Trump
© Bundeskanzleramt/Dragan Tatic

Kurz mit Pompeo über Nahost-Konflikt

Am Dienstagabend (Ortszeit) war Kurz von US-Außenminister Mike Pompeo empfangen worden. Dabei ging es unter anderem um den Nahost-Konflikt. Wie Kurz den mitreisenden österreichischen Journalisten berichtete, sei es bei dem Diner im State Department um die Situation im Nahen Osten gegangen, "wo die USA wieder an einer Lösung arbeiten und wahrscheinlich noch in diesem Halbjahr einen Vorschlag präsentieren werden". Kurz begrüßte die Aktivitäten der USA im Nahost-Konflikt. Es sei "immer positiv", wenn diese einen Vorschlag präsentierten.

Vor dem Termin im Weißen Haus traf der Kanzler Vertreter jüdischer Organisationen wie den Direktor des American Jewish Committee (AJC), David Harris, und Rabbi Arthur Schneier. Am Abend war dann ein privates Essen im Haus von Trumps Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner geplant, der sich seit Monaten mit der Suche nach Lösungen im Nahost-Konflikt beschäftigt. Am morgigen Donnerstag, dem letzten Tag der US-Reise, wollte Kurz noch den Spitzen der internationalen Finanzinstitutionen in Washington, Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) einen Besuch abstatten.



 

oe24 berichtet LIVE über das spannende Treffen

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 23:15

Beim Abschied gab es ein "Daumen hoch" für Kurz

Trump Kurz Daumen © APA/HELMUT FOHRINGER

 22:12

Kurz über Trump: "Meinungsstark", nicht immer diplomatisch und direkt

US-Präsident Trump sei "ziemlich genau so, wie man ihn medial erlebt". Das meinte Bundeskanzler Kurz in der "ZiB 2" nach seinem Termin im Weißen Haus. Trump sei "meinungsstark", nicht immer diplomatisch und direkt. Kurz habe daher mit ihm auch ein "kontroversielles Gespräch" zu Themen geführt, wo man nicht unbedingt einer Meinung war.

Trump versuche bei Zöllen Druck zu machen. Kurz versuchte daher Bewusstsein zu schaffen, dass er mit Auto-Zöllen nicht nur Deutschland, sondern auch Österreich treffen würde. Aber "Entscheidungen im Weißen Haus fallen sehr schnell".

 22:09

Europäische Militärausgaben für Trump zu gering

Eines der großen Themen, die er mit Europa habe, sind die Militärausgaben, so Kurz in der "ZiB2". Für ihn seien die Ausgaben viel zu gering. "Wir haben argumentiert, dass wir lieber in Forschung, Ausbildung und die Innere Sicherheit investieren. Das hat er zur Kenntnis genommen", sagte er.

 21:25

Kurz unterschrieb auch noch im Gästebuch

Kurz Trump © APA/BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC

Kurz Trump © APA/BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC

 21:07

Und das war es schon wieder!

Nach dem kurzen Gespräch und dem großen Meeting mit der Delegation begleitet Trump seinen Gast aus Österreich wieder zum West Wing und verabschiedet ihn dort.

 20:52

Isabelle Daniel berichtet aus dem Weißen Haus

oe24.TV-Reporterin Isabelle Daniel hält uns live aus Washington über die neuesten Entwicklungen am Laufenden.

Isabelle Daniel Weißes Haus © Daniel

 20:29

Der Handschlag zwischen den beiden wirkte sehr freundschaftlich

Video zum Thema Kurz traf Trump - Der Handshake
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 20:02

Kurz war sogar zu Scherzen aufgelegt

"Das Gute am Alter ist, dass es besser wird", scherzte Kurz angesprochen auf sein junges Alter im Oval Office mit Präsident Trump.

 20:01

Hier empfing Trump Kurz

 19:59

Trump hofft auf "großartigen Abend"

Trump will einen "großartigen Abend" mit Kurz haben. Von Kurz' Alter scheint Trump beeindruckt: "Du bist ein junger Kerl, muss ich sagen!"

 19:58

Es geht los! Trump spricht von "guten Beziehungen" zu Österreich

Er heißt Bundeskanzler Kurz willkommen. Der Handschlag fällt überraschend sanft aus.

 19:31

Um 19.45 Uhr trifft Kurz bei Trump ein

In wenigen Minuten geht es los. Dann fährt Kurz mit seinem Wagen vor dem Weißen Haus vor, wo er mitten im Schnee-Chaos von US-Präsident Trump empfangen wird.

 19:22

Kurz vor seinem Treffen traf Isabelle Daniel den Kanzler zum oe24.TV-Interview

Video zum Thema Kurz vor seinem Treffen mit Trump im Interveiw
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 19:16

Auf Twitter bedankte sich Kurz bei Rabbi Schneier und David Harris

In seinem Tweet bestärkt er den Kampf gegen jede Form von Antisemitismus.

 19:11

20 Minuten unter vier Augen

20 Minuten wird Kurz unter vier Augen mit Trump sprechen. Danach ist ein großes Meeting mit der gesamten Delegation.

 18:30

Kurz traf Rabbi Schneier und David Harris

Kurz Rabbi Schneier © Dragan Tatic

 16:59

Derzeit dürfte der Kanzler vom frühlingshaften Wetter in Österreich träumen ...

In Washington DC, Maryland und Virginia hat der Winter mit voller Kraft zugeschlagen. Vielerorts sind sogar Schulen und andere öffentliche Einrichtungen gesperrt.

 16:45

Trumps Vize sagte kurzfristig zu

Pence habe erst kurzfristig seine Teilnahme am Delegationsgespräch zugesagt, sagte Waldner vor österreichischen Journalisten. Trumps Topberater werden im Anschluss an das Vier-Augen-Gespräch zwischen Kurz und dem US-Präsidenten im Oval Office teilnehmen. Das Delegationsgespräch werde aus Platzgründen im Cabinet Room stattfinden, in dem Trump jede Woche mit seiner Regierung zusammenkommt. Kurz wird um 13.45 Uhr Ortszeit (19.45 Uhr MEZ) von Trump im Weißen Haus empfangen. Für das Vier-Augen-Gespräch und das Delegationsgespräch ist insgesamt eine Stunde Zeit angesetzt.

 16:18

Auch Vizepräsident Pence bei Treffen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wird am Mittwoch im Weißen Haus neben US-Präsident Donald Trump auch Vizepräsident Mike Pence, Energieminister Rick Perry, Außenminister Mike Pompeo, Trumps Stabschef Mick Mulvaney, Sicherheitsberater John Bolton und Wirtschaftsberater Larry Kudlow treffen. Dies teilte der österreichische Botschafter Wolfgang Waldner im Vorfeld des Treffens in Washington mit.

Mike Pence © Reuters

 13:49

Dichter Schneefall in Washington

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) braucht für seinen Weg zum Weißen Haus festes Schuhwerk und einen Mantel. Anders als in Wien herrschen in Washington derzeit nämlich keine frühlingshaften Wetterverhältnisse. Am Mittwochvormittag (Ortszeit) gab es in Washington dichten Schneefall bei einer Temperatur von -1 Grad Celsius, die Dächer waren angezuckert.

Noch beim Eintreffen des Kanzlers am Dienstagnachmittag (Ortszeit) hatte es strahlendes Wetter gegeben. Den Prognosen zufolge sollte der Schneefall schon am Nachmittag in Regen übergehen. Für den morgigen Donnerstag wurden dann wieder Temperaturen von bis zu 13 Grad Celsius erwartet.

Washington Schnee Kurz Besuch © APA/FOHRINGER

Weißes Haus Washington Schnee © APA/HELMUT FOHRINGER

 13:38

Empfang am Jahrestag eines Kanzlerbesuchs

Wenn Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am heutigen Mittwoch das Weiße Haus betritt, tut er dies auf den Tag genau 29 Jahre nach Franz Vranitzky. Der SPÖ-Bundeskanzler war am 20. Februar 1990 vom damaligen US-Präsidenten George H. W. Bush im Oval Office empfangen worden, doch fand diese Visite unter ganz anderen politischen Vorzeichen statt.

Während Kurz als erster österreichischer Regierungschef seit 13 Jahren ins Weiße Haus kommt, war Vranitzky damals fast schon ein regelmäßiger Besucher. Die Visite im Jahr 1990 war der dritte Besuch während der damals gerade vierjährigen Amtszeit Vranitzkys, und in den Jahren 1991 und 1994 sollten noch weitere folgen.

 13:15

Jeden Tag ein Spitzenbesuch in Washington

Keine politische Besuchsdestination ist so begehrt wie das Weiße Haus. "Jedes Land in der Welt möchte ein Treffen mit dem Präsidenten", betont der US-Botschafter in Wien, Trevor Traina. Nach offiziellen Angaben gibt es alljährlich etwa 350 Besuche von Staats- und Regierungschefs, Außenministern und anderen hochrangigen Würdenträgern im Washington.

Vorbereitet werden die Treffen von den jeweiligen Botschaftern und dem Büro des nationalen Sicherheitsberaters, der nach einem passenden Termin für das Treffen sucht. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) führte etwa bereits im Herbst ein Telefonat mit Sicherheitsberater John Bolton. Botschafter Traina betont, seit seiner Ankunft in Wien im vergangenen Mai an dem Besuch gearbeitet zu haben.

 13:12

Trump twittert bereits

US-Präsident Donald Trump startet den Tag wie gewohnt auf Twitter. Dabei bezeichnet er Bernie Sanders, der 2020 gegen ihn antreten will, als "verrückt".

Auch der tägliche Angriff auf die Medien darf natürlich nicht fehlen.

 12:36

Bald wird es spannend

In Washington ist es jetzt 6:30 Uhr Ortszeit, der Tag beginnt. In wenigen Stunden wird Kurz dann im Weißen Haus von Donald Trump empfangen. Das heutige Gespräch mit dem exzentrischen Milliardär steht unter genauer Be­obachtung. Immerhin stehen die US-EU-Beziehungen derzeit unter starken Spannungen. 60 Minuten soll der Termin insgesamt dauern, 15 bis 20 Minuten das Vier­augengespräch mit dem US-Präsidenten. Kurz will auch über den drohenden Handelskrieg zwischen den USA und der EU reden.

Die Chemie zwischen Trump und Kurz könnte „gut sein“, glauben US-Diplomaten wie auch Experten gegenüber ÖSTERREICH. Das wird sich heute zeigen.

 10:31

Treffen mit Pompeo

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Dienstagabend seinen ersten bilateralen Besuch in den USA begonnen, in dessen Rahmen er US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus treffen wird. Erster Programmpunkt war ein Abendessen mit Außenminister Mike Pompeo, bei dem es unter anderem um den Nahost-Konflikt ging, "wo die USA wieder an einer Lösung arbeiten und wahrscheinlich noch in diesem Halbjahr einen Vorschlag präsentieren werden". Kurz begrüßte die Aktivitäten der USA im Nahost-Konflikt.

Video zum Thema Kurz bei Trump: Treffen mit Pompeo
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 10:20

Ex-Botschafterin in USA: "Klar sagen, wo wir stehen"

Bundeskanzler Sebastian Kurz soll "sehr positiv" in das Gespräch mit US-Präsident Donald Trump gehen, ihm aber auch "klar und dezidiert sagen, wo wir stehen". Diesen Rat formuliert die frühere Botschafterin in Washington, Eva Nowotny, im APA-Gespräch. Trump "respektiert, wenn man ihm entgegen tritt", so Nowotny, die mehrere Kanzlerbesuche im Weißen Haus begleitet hatte.

Offen ist laut Nowotny, ob es überhaupt ein fundiertes politisches Gespräch zwischen Kurz und Trump geben werde. "Bei Trump muss man hoffen, dass er weiß, wo es (Österreich) ist", sagte die langjährige außenpolitische Beraterin der Kanzler Fred Sinowatz und Franz Vranitzky (beide SPÖ) ironisch. "Man muss davon ausgehen, dass er über sich selbst redet. Er ist ein großer Selbstdarsteller." Sie gehe davon aus, "dass Kurz interessiert sein wird, Schönwetter zu machen". Trump sei nämlich "offen für jede Art von Schmeichelei. Das ist ein Hebel, den er (Kurz) ansetzen kann".

Sollten politische Fragen angesprochen werden, "wird der Bundeskanzler einen schweren Stand haben", so Nowotny unter Verweis auf die diametralen Gegensätze zwischen Trumps Außenpolitik und den österreichischen Positionen. So habe Österreich als UNO-Sitzstaat ein natürliches Interesse an internationalen Organisationen, sei als exportorientierte Nation für den Freihandel und pro-europäisch, während Trump "eine Schwächung bis Zerstörung der EU" wolle. "Das sind grundlegende Meinungsunterschiede. Das müsste angesprochen werden."

Der Hang, sich über internationale Verträge hinwegzusetzen, sei freilich ein "Grundphänomen der amerikanischen Politik", sagte Nowotny, die von 2003 bis 2008 österreichische Missionschefin in Washington war. Als etwa Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) bei seinem Treffen mit Trumps Vor-Vorgänger George W. Bush im Jahr 2005 auf menschenrechtliche Verpflichtungen gepocht habe, habe der Präsident repliziert: "Mr. chancellor, we don't like to have our hands tied down." (Herr Kanzler, wir lassen uns nicht gerne die Hände binden.)

 10:08

Kneissl: Österreich und USA "auf einer Wellenlänge"

Österreich und die USA seien "in vielen Bereichen auf einer Wellenlänge", betonte Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) gegenüber der APA nach einem Treffen mit US-Außenminister Mike Pompeo in Warschau zur Vorbereitung der Kanzlervisite.

"Wir haben (einen Besuch) organisiert, der in Zeiten wie diesen so nahe es geht an einen Staatsbesuch in den USA heranreicht", sagte Botschafter Traina.

Kurz hatte bereits im Herbst mit dem Nationalen Sicherheitsberater John Bolton telefoniert, um den Besuch vorzubereiten. "Ich glaube, dass es eine gute Chemie zwischen dem Präsidenten und dem Kanzler geben wird", sagte Traina. Kurz repräsentiere "die Zukunft Europas als ein junger, verantwortungsvoller, nüchterner politischer Führer auf dem Kontinent, der wahrscheinlich eine lange Zukunft haben wird". Zudem sei Österreich ein stabiles Land in Mitteleuropa, einer Region, der die USA in der jüngsten Vergangenheit nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt hätten.

 09:45

Erster Empfang für österreichischen Kanzler seit 13 Jahren

Österreich und die USA heben ihre bilateralen Beziehungen auf eine neue Ebene. Bei dem Besuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei US-Präsident Donald Trump handelt es sich um den ersten Empfang für einen österreichischen Regierungschef im Weißen Haus seit 13 Jahren.

Der Besuch sei "überfällig", räumte US-Botschafter Trevor Traina im Vorfeld der Visite ein. Auch Kurz monierte in der "Presse am Sonntag", die USA hätten Österreich "in der Vergangenheit eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt". Unter Trumps Vorgänger Barack Obama gab es keine Kontakte auf höchster Ebene, für Irritationen sorgten immer wieder Enthüllungen über US-Spionageaktivitäten in Österreich. Trotz Kritik an Trumps Außenpolitik kam es unter der türkis-blauen Regierung zu einer Intensivierung der Kontakte mit mehreren Ministerbesuchen in den USA.

 09:45

So läuft der Termin im Weißen Haus ab

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wird am heutigen Mittwoch von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen, als erster österreichischer Regierungschef seit 13 Jahren. Nach gut einer Stunde soll der Termin wieder vorbei sein. Ein Überblick:

13.45 Uhr (19.45 Uhr MEZ) - Kurz fährt mit dem Auto beim Eingang zum Westflügel des Weißen Hauses vor. Dort wartet Trump auf ihn, der ihn begrüßt und ins Gebäude geleitet.

13.50 Uhr (19.50 Uhr MEZ) - Kurz wird in den Roosevelt Room geführt, das ehemalige Präsidentenbüro, das heute ein Besprechungsraum ist. Dort trägt er sich in das Gästebuch ein.

13.50 Uhr (19.50 Uhr MEZ) - Kurz betritt das gegenüber vom Roosevelt Room liegende Oval Office, wo zunächst ein Vier-Augen-Gespräch mit Trump stattfinden soll. Zu Beginn wird es aber äußerst hektisch zugehen, da zahlreiche Journalisten und Kamerateams versuchen werden, Statements der beiden zu bekommen. Anschließend an das Vier-Augen-Gespräch, dessen Dauer noch nicht abschätzbar ist, findet ein Delegationsgespräch in größerer Runde statt.

14.50 Uhr (20.50 Uhr MEZ) - Kurz verlässt das Weiße Haus. In einem nahegelegenen Hotel finden anschließend Briefings durch den Kanzler sowie US-Botschafter Trevor Traina statt.

 09:44

Herzlich Willkommen zum LIVE-Ticker

Heute trifft Kanzler Kurz den US-Präsidenten Donald Trump. Wir berichten den ganzen Tag über LIVE.