Junger Afghane verhaftet

Hofer fordert nach Brandanschlag auf FPÖ-Zentrale Abschiebung

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Ließ sich wegen Brandverletzungen im Krankenhaus behandeln - "Keine weiteren Details" - Fahndung nach Komplizen.

St. Pölten. Nach dem Brandanschlag auf die Landesgeschäftsstelle der FPÖ Niederösterreich in St. Pölten vom Montag vergangener Woche ist ein Beschuldigter in Haft. Er wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Leopold Bien, auf Anfrage. Nach drei mutmaßlichen Komplizen wird weiterhin gefahndet.

Wie ÖSTERREICH nun aus dem Umfeld der Ermittler erfuhr, handelt es sich bei dem Verhafteten um einen jungen Afghanen, der sich in einem Wiener Krankenhaus (vermutlich dem AKH) behandeln ließ. Die Verfassungsschützer hatten mehrere Personen mit Brandverletzungen ins Visier genommen. 
 
Der Verdacht gegen den subsidiär Schutzberechtigte erhärtete sich durch diverse Überwachungsmaßnahmen. Die Ermittler sind den anderen drei Komplizen auf den Fersen. Der junge Zuwanderer sei entweder angestiftet worden – möglich sei aber auch, dass er Teil einer extremen Gruppierung sei.   
 
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich teilte am Montag mit, dass die Festnahme eines Beschuldigten durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Niederösterreich erfolgt sei. Aufgrund der andauernden Erhebungen zu weiteren Mittätern würden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft St. Pölten "derzeit keine weiteren Details über den Festgenommenen" bekanntgegeben.
 

Brandverletzungen

Der Verdächtige habe Brandverletzungen aufgewiesen und sich deshalb in einem Krankenhaus behandeln lassen, hieß es seitens der Polizei. Es soll sich um ein Spital in Wien gehandelt haben. Wann die Festnahme erfolgt ist, wurde vorerst nicht mitgeteilt.
 
Laut Bien wurde über den Beschuldigten bereits die U-Haft verhängt. Auch der Sprecher der Staatsanwaltschaft verwies darauf, dass "im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen" keine weiteren Angaben gemacht würden.
 

Hofer: "Recht auf Schutz verwirkt"

Der designierte FPÖ-Chef Norbert Hofer verwies am Montag auf Medienberichte, wonach es sich bei dem Festgenommenen "um einen subsidiär Schutzberechtigten handelt". Sollte dies zutreffen, "dann hat diese Person jedes Recht auf Schutz verwirkt und muss abgeschoben werden". Es sei zu hoffen, dass jetzt auch schnell die "Spießgesellen gefasst werden".
 

"Verrückte und lebensgefährliche Tat"

"Nun gilt es die drei weiteren Attentäter ausfindig zu machen, alle Hintergründe für diese verrückte und lebensgefährliche Tat zu eruieren und an mögliche Drahtzieher heranzukommen", reagierte auch der freiheitliche Landesobmann Udo Landbauer. Er betonte ebenfalls, dass es "nur die sofortige Abschiebung und ein lebenslanges Einreiseverbot bedeuten" könne, sollte es sich bei dem Festgenommenen tatsächlich um einen subsidiär Schutzberechtigten handeln.
 
An dem Anschlag waren vier Personen beteiligt. Die Angriffe auf die freiheitliche Landesparteizentrale am vergangenen Montag in der Zeit von 1.40 bis 2.07 Uhr erfolgten laut Polizei mit Wurfbrandsätzen.
 
Auf einem von der FPÖ Niederösterreich veröffentlichten Überwachungsvideo war zu sehen, dass sich einer der Täter selbst angezündet hatte. Dieser Mann suchte in der Folge ein Krankenhaus auf und wurde dort festgenommen.
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