Beste Noten für Fischer & Kurz

Jahreszeugnis für unsere Politiker

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Alle 14 Tage erhebt Gallup für ÖSTERREICH das Polit-Barometer, das auf 800 telefonischen Interviews basiert. Im Polit-Barometer werden die Österreicher gefragt, welche Politiker sie positiv und welche negativ bewerten. Aus Positiv- und Negativwerten ergibt sich der Saldo. Darunter im Pfeil die Veränderung zum 1. 1. 2011. Bei Kurz, Töchterle und MiklVeränderung zum Regierungseintritt .

Kurz als neuer Star – Strache stürzt stark ab:

Sebastian Kurz ist überraschend der neue Star in der Regierung. Doch für die meisten Minister sind die aktuellen Werte katastrophal. Selten haben sich die Österreicher in der Meinungsforschung bei einer Frage so schwer getan wie mit der Gallup-Frage zu Silvester: „Wer war der Politiker des Jahres?“ 37 % antworteten cool: „Fällt mir keiner ein!“ Immerhin 16 % entschieden sich – no na – für Bundespräsident Heinz Fischer. Als kleine Sensation landet Staatssekretär Sebastian Kurz mit 14 % auf Platz 2 als eigentlicher „Politiker des Jahres“. HC Strache wird mit 12 % immerhin Dritter, die U-Ausschuss-Vorsitzende Moser überraschende Vierte, Kanzler Faymann mit mickrigen 6 % nur Fünfter.
Gallup hat für ÖSTERREICH auch die große Jahresbilanz des Polit-Barometers 2011 erstellt – und das Zeugnis fällt für alle Politiker katastrophal aus. Nur Sebastian Kurz und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle haben noch wirklich positive Werte.
Kurz ist Star. Der erst 25-jährige Kurz ist in der neuen Gallup-Umfrage aus der letzten Dezember-Woche mit einem Positiv-Saldo von 16 % das beliebteste Regierungsmitglied. Seit seinem Start hat Kurz im Polit-Barometer als Einziger satte 31 % an Zustimmung zugelegt. Der Uni-Experte Töchterle hält sich – trotz politischer Erfolglosigkeit – ähnlich gut. Er kommt auf einen Positiv-Saldo von 15 % – legte seit dem Start 10 % zu.
Neben diesen beiden sind nur noch die zwei extrem sachlich agierenden Minister Hundstorfer (Soziales) und Mitterlehner (Wirtschaft) im Plus– der gesamte Rest rangiert im Minus. Zwar haben sich fast alle Minister im Laufe des letzten Jahres leicht verbessert, manche wie Finanzministerin Maria Fekter mit plus 12 % sogar deutlich. Aber auch für sie setzt es im aktuellen Jahreszeugnis mit einem Saldo von minus 14 % eine schwere Schlappe.
Negativ. Kanzler Faymann liegt aktuell bei einem Wert von minus 16 %. Im Detail heißt das: Nur 30 % der Österreicher bewerten seine Arbeit im Dezember positiv, 46 % aber negativ. Zumindest bleibt er dennoch einer der beliebtesten EU-Chefs. Vize Spindelegger liegt mit einem Saldo von minus 6 % kaum besser, er hat im laufenden Jahr sogar 8 % verloren, Faymann nur 4 %.
Noch katastrophaler fallen die Werte für die Opposition aus: Hält sich Eva Glawischnig mit minus 4 % noch halbwegs passabel, so stürzt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache total ab: 63 % beurteilten ihn negativ, nur noch 19 % positiv. Damit stürzt er auf den schlechtesten Wert ab, den ein Politiker im Gallup-Barometer je hatte: auf minus 44 %.

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SPÖ geht als Nr. 1 in das neue Jahr

Wien. Erfolg für das rote Duo Faymann-Rudas: Trotz Aufregung im ORF und Euro-Krise geht die SPÖ als klare Nummer eins ins neue Jahr. Wären heute Nationalratswahlen, wäre die Kanzler-Partei mit 28 % deutlicher Sieger.
Die FPÖ liegt mit 26 % weiter in Sichtweite auf Platz 2, hat aber auch 2011 entgegen vielen Prognosen den Sprung auf Platz eins nicht geschafft. Die ÖVP beendet das Jahr, wie sie es gestartet hat, auf Platz drei zurückgefallen, hat sich bei nur 24 % stabilisiert. Die Grünen kommen – trotz Korruptionsskandalen und Atom-Nein – weiter nicht auf mehr als 13 %, das BZÖ ist mit 5 % knapp im Parlament. Damit ist die Ausgangssituation für eine neue Regierung völlig offen: Schwarz-Blau hat mit 50 % eine hauchdünne Mehrheit, Rot-Grün kommt dagegen nur auf 41 %, selbst mit dem BZÖ würde es für eine Mehrheit nicht reichen.
Weiter am Tiefpunkt befindet sich die Zustimmung der Österreicher zur Regierung: Nur noch 23 % sind mit der Arbeit der Regierung zufrieden, 73 % sind mit der Regierung unzufrieden.

Gallup fragte: Sind Sie mit der Arbeit der Regierung zufrieden?

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