Viereinhalb Stunden

Kurz & Kogler pokern in Marathon-Sitzung um Türkis-Grün

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Nach einem stundenlangen Vier-Augen-Gespräch verließen die beiden Parteichefs das Winterpalais wieder.

Nur zwei statt zuletzt zwölf – und das Ganze länger als ein Marathon, nämlich viereinhalb Stunden: Im Winterpalais des Prinzen Eugen in der Wiener Innenstadt war am Mittwochabend ein ­vielleicht vorentscheidendes Treffen zwischen ÖVP-Chef ­Sebastian Kurz und seinem grünen Gegenüber Werner Kogler über die Bühne, das zumindest so erfolgreich verlief, dass am Freitag (wieder im Prinz Eugen) eine Zwölferrunde weiterverhandelt.

 

Video zum Thema: Kurz und Kogler berieten über Regierungsverhandlungen

 

Montagabend wollten die beiden Parteichefs Tacheles reden – und einen konkreten Termin- und Themenplan für die türkis-grünen Sondierungen erarbeiten. Am Ende dieses Prozesses soll klar sein, ob formelle Koalitionsverhandlungen einen Sinn haben. Details verrieten sie am Ende ihres Vier-Augen-Gesprächs aber nicht.

Beide Seiten versuchen den Eindruck zu vermeiden, es werde ohnehin schon längst in allen Details verhandelt: „Es geht immer noch um ein besseres Kennenlernen und um das Schaffen einer gegenseitigen Vertrauensbasis“, so ein ÖVP-­Insider. Außerdem will man bei den Türkisen den Grünen noch Zeit geben, sich personell für Koalitionsverhandlungen aufzustellen und Personal zu rekrutieren.

Klar ist: An die zwei Wochen wird die Sondierung der ÖVP mit den Grünen schon noch dauern.

Rund um Allerheiligen soll die Entscheidung fallen

Dabei geht es auch darum, die eigenen Funktionäre und Wähler nicht durch rasche Einigungen zu über­fahren. „Wir müssen unsere Leute schon mitnehmen“, hört man bei den Grünen. Klarheit, mit wem Kurz jetzt wirklich verhandelt, dürfte frühestens nach dem Wochenende zu Allerheiligen herrschen – also erst in knapp zwei Wochen. Allerdings: Je tiefer und eingehender sondiert wird, desto rascher könnte die Koalition am Ende stehen.(gü)



 

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