Mittäter-Theorie

Kampusch-Kommission schreibt Zwischenbericht

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Am Montag tritt das Gremium für eine Zwischenbilanz zusammen. Grund ist die Aktennotiz, wonach Natascha einen Komplizen nicht ausschließt.

Der Vorsitzende der Kampusch-Evaluierungskommission, Ludwig Adamovich, wird wohl einen Zwischenbericht zur Causa vorlegen. Vorige Woche meinte der ehemalige Verfassungsgerichtshofspräsident, eine Zwischenbilanz wäre "nahezu sicher". Am Montag soll die Kommission zu Beratungen darüber zusammentreten.

Hintergrund dürften die Spekulationen um mögliche Mittäter und die Enthüllungen über intime Details aus der Gefangenschaft der heute 20-Jährigen sein.

Mittäter denkbar
Die Spekulationen um mögliche Mittäter von Kampusch-Entführer Wolfgang Priklopil wurden genährt von einer Aktennotiz. Demnach hat das Entführungsopfer in einer seiner ersten Aussagen nach der Flucht gegenüber einer Polizistin zum Thema Komplizen geantwortet, sie könne jedenfalls "keine Namen nennen".

Diese Aktennotiz dürfte aber nicht der einzige Punkt sein, der Adamovich auf den Plan gerufen hat: "Wenn es nur diese eine Stelle gäbe, könnte man sagen, man lässt weitere Nachforschungen sein".

Natascha dementiert
Natascha selbst hat nach Auftauchen der Aktennotiz wiederholt festgestellt, sie zweifle nicht an der Einzeltätertheorie. Sie sei mit der Aussage aus dem Zusammenhang zitiert worden.

Justiz verwundert
Die Staatsanwaltschaft ist erstaunt über Adamovichs Komplizentheorie. Ihre Ermittlungen haben keine Indizien in diese Richtung ergeben. Es seien wirklich alle Spuren überprüft worden und über Monate hinweg penibelst ermittelt worden, so die Anklagebehörde. Das Ergebnis war eindeutig: es habe keine Mittäter gegeben.

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