Journalist in Haft - Kanzler macht Druck

Kanzler kämpft für Austro-Häftling

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Seit drei Monaten ist der Journalist Max Zirngast wegen „Terrorverdacht“ in türkischer Haft.

Bundeskanzler Sebastian Kurz erhöht im Fall des seit drei Monaten in der Türkei inhaftierten österreichischen Journalisten und Aktivisten Max Zirngast den Druck auf die Türkei und Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Das Vorgehen der Türkei sei „inakzeptabel“ so Kurz. „Wir erwarten uns ein rechtsstaatliches Vorgehen, und das wäre meiner Meinung nach die sofortige Freilassung“, so Kurz. „Ich habe eine klare Meinung, nämlich dass es in der Türkei viel zu viele Menschen gibt, die zu Unrecht inhaftiert sind“, sagte der Kanzler, angesprochen auf Kritik an mangelnder Hilfe für den Österreicher.

Zurückhaltend

Anders als Kurz jetzt, hatte sich Außenministerin Karin Kneissl im Fall Zirngast bisher zurückgehalten und einen „raschen Prozessbeginn und einen fairen Prozess“ angemahnt.

Drei Monate Haft

Zirngast war am 11. September in Ankara festgenommen worden und sitzt seitdem ohne Anklage in einem Hochsicherheitsgefängnis. Tagelang wurde er verhört. In Briefen aus der Haft berichtete er, bedroht worden zu sein.

Die Türkei wirft ihm Mitgliedschaft in einer „terroristischen Vereinigung“ vor. Sein Anwalt Murat Yilmaz weist das zurück: „Max hat mit keiner Organisation, schon gar nicht mit einer bewaffneten Terrororganisation irgendeine Verbindung“, sagte er. Inzwischen liege zwar eine Anklageschrift vor, deren Inhalt werde aber geheim gehalten.

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