Kampf um Schreibtisch

Kein Platz für Wiener FPÖ im Rathaus

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Wiener FPÖ-Klub kämpft mit Aktionismus weiterhin für mehr Platz.

Der Wiener FPÖ-Klub sieht sich nach wie vor mit Platzmangel im Rathaus konfrontiert und will weiterhin für zusätzliche Räumlichkeiten kämpfen. Seit der Wien-Wahl im Oktober stellen die Freiheitlichen 27 statt 13 Gemeinderatsabgeordnete. Trotzdem habe man bisher aber keine weiteren Flächen dazubekommen, monierte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Zwecks Demonstration der "unzumutbaren Verhältnisse" setzten die Blauen am Montag auf kühlen Aktionismus und luden Journalisten zu einer Pressekonferenz vor den FPÖ-Klub auf den frostigen Rathausgang.

Kampf um Schreibtisch
Infolge der personellen Aufstockung habe nun nicht einmal mehr jeder Abgeordnete einen eigenen Schreibtisch. Dies sei auch arbeitsrechtlich nicht korrekt, ärgerte sich Strache. Die rot-grüne Stadtregierung ignoriere offenbar weiterhin das Wahlergebnis und sei nicht bereit, eigene Klubräume an die Blauen abzutreten. Insgesamt würden sich rund 50 FPÖ-Mitarbeiter "auf engstem Raum" aufhalten müssen. Um auf ihre Not aufmerksam zu machen, hatte die Partei bereits vor einigen Wochen Printinserate geschalten.

Grüne mit doppelt so viel Platz
Klubobmann Johann Gudenus beklagte heute, dass die Grünen mit elf Mandataren 900 Quadratmeter - und damit doppelt so viel wie die FPÖ - zur Verfügung hätten. Den Freiheitlichen stünde eine Verdoppelung der jetzigen Klubräume zu. "Seit kurzem ist Bewegung in die Sache gekommen", verwies Gudenus auf ein Angebot auf zusätzliche Räume zwei Stockwerke über den schon bestehenden Klubflächen. Diese Zimmer seien aber immer noch zu wenig und müssten zudem umgebaut und saniert werden, was bis zu einem Jahr dauern könnte: "Das ist ein erster Schritt eines Entgegenkommens, aber es reicht nicht."

Bürgermeister Michael Häupl (S) wolle offenbar die Arbeit der FPÖ behindern, "weil er Angst hat vor guten Ideen", mutmaßte Gudenus. Gemeinsam mit Strache nutzte er die heutige Pressekonferenz auch als Gelegenheit, noch einmal über die ersten 100 Tage von Rot-Grün herzuziehen. Die Koalition drohe vom "Winterschlaf" direkt in die "Frühjahrsmüdigkeit" und hernach in den Sommerurlaub überzugehen, so die blaue Befürchtung.

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