"Minderjährige in Kapstadt"

Kern wehrt sich gegen Straches Vorwürfe

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Der Ex-Kanzler nimmt in einem Interview Stellung zu den abstrusen Anschuldigungen des Ex-FPÖ-Chefs.

Jetzt wird es wirklich tief. Was bisher ein reiner Politskandal war, wird jetzt um die Facetten "Sex" und "Drogen" reicher. Am Samstag ist ein neuer - diesmal nur 20 Sekunden langer - Ausschnitt aus dem sechsstündigen Videomaterial an die Öffentlichkeit gelangt.

"Minderjährige"

Heinz-Christian Strache drosselt seine kräftige Stimme und flüstert scheinbar Richtung Johann Gudenus: "Ich habe einen Informanten, der mir Fotos vom Kern (Anm.: Ex-SP-Kanzler) schickt mit minderjährigen Schwarzen in Kapstadt - Information 1. Information 2: Sexorgien von Kurz in Drogen-Hinterzimmern."

Zu diesen Anschuldigungen nahm nun Ex-Kanzler Christian Kern in einem Interview mit der "Welt" Stellung. "Das Einzige, was ich weiß, ist, dass Strache davon spricht, dass ich in Südafrika, in Kapstadt, mit schwarzen Minderjährigen zugange gewesen wäre. Das alleine ist so was von hirnrissig, dass mir keine weitere Kommentierung einfällt", so Kern.

Strache entschuldigte sich bei seinem Rücktritt


Twitter. Diese Zeilen könnten der Grund sein, warum Strache sich in seiner Rücktrittsrede ausdrücklich bei Bundeskanzler Sebastian Kurz entschuldigt hat. Es wird wohl ein gerichtliches Nachspiel geben. Auf Twitter ist diese Sequenz in weniger als zwei Stunden mehr als 30.000 Mal angesehen worden.

Kern: Kurz sollte zurücktreten

Kern selbst zeigte sich im Interview über das jähe Ende der türkis-blauen Koalition weiters selbst überrascht. "In Summe ist es aber nicht überraschend, denn das ist bloß der Höhepunkt einer Entwicklung, die sich abgezeichnet hat. In jedem anderen, zivilisierten Land wäre diese Koalition schon nach drei Monaten aufgrund zahlreicher Affären gescheitert. Die ÖVP hat mit dieser Regierungsbildung Rechtsradikalen und Obskuranten Tür und Tor geöffnet", sagt er. Er würde Sebastian Kurz nur eines raten: "Er sollte es mir gleichtun und den Weg freimachen für einen Neubeginn." Mit der Rücktrittsfrage müsse sich Kurz zumindest beschäftigen, wenn er seine Verantwortung ernst nehme, so Kern.

 

 



 

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