ÖVP-Kandidat fühlt sich für Wahl fit

Khol: "Mein Alter spielt keine Rolle"

Teilen

"Wir müssen eine Asyl-Obergrenze festlegen."

ÖSTERREICH: Wann haben Sie wirklich erfahren, dass Sie ÖVP-Kandidat werden?

ANDREAS KHOL: Die ersten Gespräche waren am 30. Dezember. Aber definitiv war das erst am 7. Jänner, dem Tag nach Dreikönig.

ÖSTERREICH: Was hat Ihre Familie gesagt?

KHOL: Am 30. Dezember habe ich es nur meiner Frau gesagt – wir waren beide sehr erfreut. Meine Frau hat sich das immer auch vorstellen können. Der Familie habe ich es am 8. Jänner gesagt. Ich war nicht sicher, ob alle dichthalten.

ÖSTERREICH: Erwin Pröll hat abgesagt. Sind Sie 2. Wahl?

KHOL: Bei meiner Frau bin ich 1. Wahl – und über alle anderen Wahlen entscheiden die Wähler.

ÖSTERREICH: Ex-ÖVP-Chef Busek hat das hohe Alter aller Kandidaten kritisiert.

KOHL: Alter ist keine Kategorie. Es kommt drauf an, wie fit man ist. Ich habe von Sebastian Kurz eine Telefonhülle geschenkt bekommen (zeigt sein iPhone), da steht drauf: Niemand ist so jung wie wir. Das war ganz bewusst: Genauso ist es. Und die Kritik von Erhard Busek war ja fast schon liebevoll.

ÖSTERREICH: Sie sind 74. Fühlen Sie sich gesund?

KOHL: Mir geht es ausgezeichnet. Ich mache jeden Tag in der Früh Gymnastik. Meine Kondition ist okay.

ÖSTERREICH: Sie geben den ÖVP-Seniorenbund-Vorsitz ab. Ist das endgültig?

KHOL: Ich kehre nicht zurück. Ich werde die Wahl gewinnen.

ÖSTERREICH: Sie waren Architekt der VP-FP-Koalition. Droht ein Lagerwahlkampf Rot-Grün vs. Schwarz-Blau?

KOHL: Ich bin weit über diese Zeit hinaus – und ich bin breiter aufgestellt. Es wird aber um ganz wichtige Themen und Ängste gehen.

ÖSTERREICH: Ängste?

KHOL: Ich meine die Ängste vor einem totalen Zusammenbruch unserer Sicherheit und Stabilität durch die überbordende Flüchtlingswelle. Und wegen der Ereignisse in Köln.

ÖSTERREICH: Brauchen wir eine Flüchtlingsobergrenze?

KHOL: Wir dürfen den Fehler von 2015 nicht noch einmal machen. Wir waren total überrascht. Wir müssen eine kapazitätsorientierte Obergrenze als Richtschnur zwischen Bund und Ländern festlegen.

ÖSTERREICH: Kann das heißen, dass Flüchtlinge abgewiesen werden, wenn die Obergrenze erreicht ist?

KOHL: Wir sollten sagen: Wir einigen uns auf Zahl X, dividieren durch zwölf. Wenn diese Zahl überschritten ist, müssen wir Maßnahmen treffen, müssen die Zahl verringern. Unter Umständen müssen wir Leute abweisen, die nicht wegen Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten. (gü)

Video zum Thema: Deshalb kandidiert Andreas Khol
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.