Daniela Kickl

Aufhussen und Auseinanderdividieren

Kickl-Cousine ätzt gegen Regierung

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Und auch Herbert Kickl selbst bekommt sein Fett weg.

Das neue Jahr beginnt für Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) mit Streit in den eigenen Reihen. Aber nicht etwa in der Partei, sondern in der Familie. Dessen Cousine Daniela Kickl ist eine renommierte IT-Spezialistin und so gar nicht glücklich über die Regierungsbeteiligung ihres Vetters.

Auf Facebook ließ sie ihrem Unmut über die Pläne der neuen türkis-blauen Regierung freien Lauf. „Da rutscht man frohen Mutes ins Neue Jahr und schon wird man wieder mit den neuesten Streichen von Basti und Bumsti konfrontiert. Basti und Bumsti nennen viele Menschen das Duo an der Regierungsspitze“, schrieb sie am Dienstag auf ihrer Facebook-Seite.

Streichung des Arbeitslosen-Programme regt auf

Besonders die Streichung des Jobbonus und der Aktion 20.000 treibt ihr die Zornesröte ins Gesicht. „Nicht auszudenken, welch fatale Auswirkungen mehr Beschäftigte auf die Republik gehabt hätten. Andererseits wären die bisher Arbeitslosen doch dann den von Euch als Zielgruppe auserkorenen ‚Fleißigen und Anständigen‘ zuzurechnen gewesen, oder täusche ich mich da? Irgendwie verstehe ich das wieder nicht“, so Daniela Kickls ironische Worte.

Herbert Kickl
© APA/GEORG HOCHMUTH

FP-Innenminister Kickl bekommt heftigen Gegenwind aus den eigenen Reihen.

Rundumschlag gegen Kickl und FPÖ

Dann holt sie zum Rundumschlag gegen die FPÖ und ihren Cousin aus. Sie fragt, was wohl passieren würde, wenn die türkis-blauen Wähler dahinter kommen, dass sich ihr Leben verschlechtert habe. „Ob ihnen ihre eigene Haut letztlich doch näher sein wird, als ein paar Asylanten weniger?“, fragt sie.

Dann adressiert sie ihre Worte direkt an Herbert Kickl, der als Mastermind hinter den FPÖ-Slogans, wie „Daham statt Islam“ oder „Glockenklang statt Muezzingesang“ der letzten Jahre gilt. „Ich habe ja stets deine Kreativität bewundert. (…) Da habe ich mir gedacht ich probiere das auch einmal. Als Erstes ist mir 'Lieber schlau statt blau' eingefallen. Das reimt sich so schön und polarisiert total. Aber irgendwie gefällt es mir dennoch nicht“, sagt sie und erklärt, dass dies implizieren würde, dass alle FPÖ-Wähler unschlau seien und das stimme nicht.

Es geht ums Aufhussen und Auseinanderdividieren

„Aber vielleicht sollten solche Sprücherln ja genau das machen – irgendwas implizieren, was so gar nicht stimmt. Weil es ja nicht um Achtung und Respekt, sondern um Aufhussen und Auseinanderdividieren geht. Aber das ist nicht meine Art“, erklärt sie. Stattdessen bietet sie einen anderen Slogan an, „Lieber Marx statt Hartz“, und kritisiert die anfänglichen Pläne von HC Strache, ein ähnliches Modell wie das deutsche „Hartz IV“ auch in Österreich einzuführen.

Diese Pläne dementierte allerdings die FP-Gesundheits- und Sozialministerin Beate Hartinger bereits. „Hartz IV wird es mit mir nicht geben“, sagte sie zur APA.

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