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Kanzler im oe24.TV-Interview

Kurz bietet Briten die Rückkehr in die EU an

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Sebastian Kurz bietet ihnen bei "Fellner! LIVE" den Exit vom Brexit an.

Doch der Kanzler machte auch klar: Realistisch sei das derzeit nicht. Im Bilanzinterview bei FELLNER! Live sagte Kurz vor seinem Abflug nach Brüssel, derzeit ginge es darum, den harten Brexit zu verhindern. Den Scheidungsvertrag aufschnüren will Kurz nicht. Allerdings sei vorstellbar, den Briten bei den künftigen Beziehungen mit der EU entgegenzukommen.

 

Video zum Thema: Brüssel: EU-Rat berät über Brexit

 

oe24.TV: Sie sind gerade auf dem Weg nach Brüssel. Kann man den Brexit noch retten?

Sebastian Kurz: Ja, es wurde ein Treffen mit (EU-Ratspräsident) Donald Tusk angesetzt, um die Sitzung der Staats- und Regierungschefs vorzubereiten. Großes Ziel muss sein, dass wir EU-27 weiter zusammenhalten, sonst wird die Situation noch verfahrener. Das Austrittsabkommen wird nicht aufgeschnürt, aber wenn es Möglichkeiten gibt, bei den zukünftigen Beziehungen May ein Stück weiter entgegenzukommen, sollten wir darüber reden.

oe24.TV: Wenn die Briten noch einmal abstimmen wollen – lassen wir sie wieder herein?

Kurz: Wenn die Briten in der EU bleiben wollen, sind sie immer willkommen. Das wäre ein großer Gewinn.

oe24.TV: Offene Türen nach einem neuen Referendum?

Kurz: Ja, aber um Ihnen eine realistische Einschätzung zu geben: Im Moment geht es eher darum, zu verhindern, dass ein harter Brexit stattfindet sondern dass der Austritt in einen gewissen Regelwerk geordnet stattfindet.

oe24.tv: In Paris brennt die Hütte: Macron ist kurz vor dem Sturz wegen der Öko-Steuer. Haben Sie je an Ökosteuern gedacht?

Kurz: Ich bin angetreten mit der Ansage, dass wir Steuern senken und nicht erhöhen.

oe24.TV: Was unterscheidet Sie konkret von Macron ?

Kurz: Sehr viel. Emmanuel Macron kommt aus der Sozialdemokratie, war Minister der sozialdemokratischen Regierung. Die Sozialdemokratie in Österreich wollte bis vor Kurzem ein Bündnis mit Macron. Und jetzt solidarisiert sich die Sozialistische Jugend mit den Gelbwesten, die in Paris Autos anzünden. Ich lehne das ab, ich lehne jede Form von Gewalt ab und ich halte es für höchst problematisch, wenn in einer EU-Hauptstadt Linke und Rechte sich zusammentun, Autos anzünden und Gewalt auf die Straßen tragen.

oe24.TV: Sie haben gesagt der österreichische Macron war Christian Kern. Der ist ja an Ihnen gescheitert.

Kurz: Ich glaube. dass die Art, wie die Opposition Politik macht, nicht ankommt. Das ständige Hinhauen auf die Regierung, das wollen die Menschen einfach nicht.

oe24.TV: Und Rendi-Wagner? Wäre das nicht eine fesche Braut für eine türkis-rote Koalition?

Kurz: Also ich glaube, verheiratet ist sie. Ich würde mir von der Sozialdemokratie eher erwarten. wieder eine konstruktivere Form der politischen Arbeit aufzunehmen. Was wir zuletzt erlebten, war eine Fundamentalopposition.

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