Heikles Treffen heute

Kurz-Mission: Kein Walzer in Kiew

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Putins Walzer bei Kneissls Hochzeit hat Österreichs Vermittler-Ruf in Kiew beschädigt.

Extremer Takt: Kaum zurück von seinem Fünf-Tage-Trip durch Asien, setzte sich Kanzler Kurz Montagabend schon wieder in den Flieger. Sein Ziel: Kiew, Ukraine. Eine heikle Mission für den derzeitigen EU-Ratsvorsitzenden. Seit der Einladung von Russlands Präsident Putin zu Karin Kneissls Hochzeit ist das Verhältnis zwischen Wien und Kiew belastet: „Diese Hochzeit hat dem Ansehen Österreichs in der Ukraine sehr geschadet“, sagte Olexander Scherba, ukrainischer Botschafter in Wien am Tag vor der Kurz-Mission.

  • Kanzler Kurz trifft heute zuerst um 9.15 Uhr Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, einen Österreich-Freund.
  • Um 10.30 Uhr folgt schließlich das heikle Meeting mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko: „Kurz wird hier einige Scherben zusammenkehren müssen. Ob ihm das gelingt, ist fraglich“, beschreibt Marcel Röthing, Chef der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew, die Brisanz des Treffens.

Grund für die ukrainische Zurückhaltung hinsichtlich einer Austro-Vermittler-Rolle in der Ostukraine ist aber nicht nur der Kneissl-Hofknicks vor Putin. Auch Regierungspartner FPÖ wird in Kiew als „pro-russische Partei“ wahrgenommen. Sie hat seit Jahren einen Kooperationsvertrag mit Putins Partei Einiges Russland.

Turbo-Kurz

Der Kurz-Polit-Marathon geht indes flott weiter: Schon am Donnerstag fliegt er zu einem Staatsbesuch nach Mazedonien.

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