Eskalation droht

Lehrer sperren die Schulen zu

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Gibt es keine Einigung, streiken am 20. April auch Tausende Schüler. Drei Tage später sperren die Lehrer an ihrem Protesttag die Schulen.

Kommt es nicht doch im letzten Moment zu einer Einigung, steht die kommende Woche im Zeichen des Schulstreiks. Am „Protesttag“ der Lehrer am 23. April wollen die Lehrer sogar die Schulen sperren. Damit eskaliert der Streit um die Schüler-Betreuung, denn das Ministerium vertritt die Meinung, dass die Lehrer an Schultagen ihre Sorgfaltspflicht nicht ablegen dürfen.

Tausende demonstrieren
Drei Tage zuvor protestieren die Schüler. Schon gestern enthüllten linke Jugendorganisationen bei einer Aktion beim Finanzministerium ein Transparent („Her mit der Bildungsmilliarde!“) und forderten von Finanzminister Josef Pröll mehr Geld für den Bildungsbereich. Die Aktion soll der Auftakt für einen österreichweiten Schülerstreik am Montag, dem 20. April, sein. In allen Landeshauptstädten wird es zwischen 9 und 13 Uhr Protestmärsche und Kundgebungen geben.

Klaus Baumgartner von der Aktion Kritischer Schüler (AKS) rechnet mit „mehreren Tausend“ Demonstranten. Im Vordergrund stehe bei den Protesten aber nicht die geforderte Mehrarbeit der Lehrer, sondern nötige Bildungsreformen. „Mit einer Bildungsmilliarde könnten endlich Projekte wie eine sozial gerechtere Schule, Abschaffung des Sitzenbleibens, kleinere Klassen in allen Schulen verwirklicht werden. Minister Pröll muss einsehen, dass Sparen an der Bildung der falsche Weg ist“, erklärt Baumgartner. Die Organisatoren rechnen auch mit keinen Problemen mit den Lehrern - obwohl die Schüler eigentlich den Unterricht schwänzen müssen, um an den Protesten teilnehmen zu können. Baumgartner: „Wir sitzen ja alle im selben Boot.“

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