Haushaltsabgabe

Neue ORF-Gebühr soll billiger werden

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Zechner sieht unterdessen den "Abwärtstrend" im ORF gestoppt.

ORF -Generaldirektor Alexander Wrabetz hat sich für den Fall der Einfühung einer generellen ORF-Haushaltsabgabe für eine niedrigere ORF-Gebühr ausgesprochen. "Das geplante System soll für 97 Prozent der Haushalte eine Vergünstigung bringen. Bei der Festsetzung eines neuen Beitrags besteht die Möglichkeit, die Abgabe günstiger zu gestalten und jene Mittel aus der ORF-Gebühr, die nun an Bund und Länder gehen, als Medienabgabe zweckzuwidmen", so Wrabetz am Dienstag vor dem ORF-Publikumsrat.

ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner sieht unterdessen den "Abwärtstrend" im ORF-Fernsehen durch die bisherigen Programmreformen "gestoppt". Im nächsten Schritt will Zechner nun die Information auf ORF eins ausbauen, wie sie am Dienstag dem ORF-Publikumsrat berichtete. Herzstück ist die neue "ZiB 20 Plus" auf ORF eins. Mit einem eigenen Team und jungem Storytelling werde die "ZiB 20" in enger Zusammenarbeit mit Ö3 und ORF On auf 17 Mintuten ausgedehnt und emotional aufbereitet, so Zechner.

Zechner steht zu Sido
In Sachen Sido und "Die große Chance" steht die zuletzt in der Kritik gestandene TV-Direktorin zu ihrer Entscheidung und Rückholaktion. Es sei logisch gewesen, Sido nach seiner Attacke gegen Dominic Heinzl zu supendieren, und es sei danach richtig gewesen, den authentischen Rapper, der seinen Fehler eingestanden hat, in die Sendung zurückzubringen. "Ich habe diese Entscheidung getroffen. Dafür stehe ich. Ich halte sie für wichtig und richtig", so Zechner.

Kritik von Publikumsräten
Von den Publikumsräten gab es dafür teils Zustimmung, teils Kritik. "Der Eindruck, der aus der Sido-Affäre entstanden ist: Quotendenken schlägt öffentlich-rechtliche Haltung. Der ORF als moralische Besserungsanstalt – das nimmt dem ORF niemand ab", meinte etwa Publikumsrat Andreas Kratschmar. Beate Wimmer-Puchinger kritisierte Sexismus und Mediengeilheit rund um die ORF-Talente-Show.

Zustimmung gab es für den Ausbau der Information auf ORF eins sowie das verstärkte Angebot an internationalen Dokumentationen. Dieses dürfe aber nicht zu einer Reduktion von Österreich-Dokus führen. Die geplante Einstellung des "Club 2" wurde von den Publikumsräten nicht hinterfragt.

Der Publikumsrat sprach sich daneben für eine Verlängerung der 2013 auslaufenden Gebührenrefundierung aus. Dem öffentlich-rechtlichen Sender entgehen durch Gebührenbefreiungen für sozial schwache Haushalte 57 Millionen Euro im Jahr. 30 Millionen bekommt der Sender derzeit vom Staat refundiert. Kommt es zu keiner Verlängerung durch die Politik, könnte es im ORF-Budget 2014 eng werden. Der Publikumsrat plädiert deshalb für eine unbefristete Verlängerung und eine Refundierung in voller Höhe der Gebührenbefreiung. Ein entsprechender Brief soll demnächst an die Klubobleute der Parlamentsklubs gehen.

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