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Nichtraucher-Volksbegehren:

Kampf um eine Million Unterschriften

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Heute beginnt der Showdown im Kampf für die Wiedereinführung des Gastro-Rauchverbots.

Der Anti-Raucher-Aufstand geht heute ins Finale: Denn jetzt startet die eigentliche Eintragephase für das Nichtraucher-Volksbegehren. Schon in der ersten Phase des Begehrens im April unterschrieben exakt 591.146 Menschen.

Andere überzeugen

Die Initiatoren riefen alle, die schon unterschrieben, dazu auf, noch jeweils mindestens einen weiteren Menschen vom Begehren zu überzeugen. Das wären mehr als eine Million Unterschriften. Sie sollen den Druck auf die Regierung erhöhen, die das ursprünglich schon beschlossene Rauchverbot in der Gastronomie im Frühjahr wieder kippte.

Druck

„Wir haben bereits in der ersten Phase des Begehrens so viel Unterstützung erhalten, dass sich die Regierung schon jetzt irrsinnig schwertut, das Thema wegzudiskutieren“, sagte Ärztin Daniela Jahn-Kuch, eine der Initiatorinnen des „Don’t Smoke“-Volksbegehrens. Sie ist Schwester des Aufdecker-Journalisten Kurt Kuch, der an Lungenkrebs starb.

Volksabstimmung?

Schon die Marke von 900.000 Stimmen sei für die Organisatoren ein wichtiges Ziel, sagte Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres. Schließlich hatte Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erklärt, ab 900.000 Unterschriften für eine verpflichtende Volksabstimmung eintreten zu wollen. 24,3 Prozent der Österreicher rauchen täglich, das ist EU-weit Platz drei. Bei Jugendlichen sind es 15 Prozent – trauriger Spitzenplatz in der EU.

Die erfolgreichsten neuen Methoden zur Entwöhnung

Österreich, Land der Raucher: Ein Viertel der Bevölkerung raucht hierzulande täglich, bei den Jugendlichen liegt der Anteil der Raucher an der Spitze innerhalb der EU – und das trotz der erwiesenen starken Gesundheitsschäden durch die Qualmerei: Raucher sterben durchschnittlich zehn Jahre früher als Nichtraucher.

Die meisten Raucher wissen das und viele wollen deshalb für immer damit aufhören. Doch das fällt schwer. Denn: „Rauchen ist keine ‚schlechte An­gewohnheit‘, es ist eine Sucht“, so Gesundheitspsychologin Ursula Grohs. Viele Methoden versprechen nachhaltige Rauchentwöhnung.

Dennoch ist die Zahl der Raucher, die rückfällig werden, sehr hoch. Mehr dazu im Magazin Gesund & fit, heute neu in Ihrer Trafik!

7 Tipps zum Aufhören

 

1. Raucherberatung: Allgemeinmediziner, Nichtraucherkurse und Spezialins­titute (z. B. Nikotininstitut) können helfen. Dabei wird ein Therapieplan erstellt und der Entwöhnungswillige in regelmäßigen Treffen beraten.

2. Akupunktur: Sie kann Entzugssymptome zu Beginn eines Nikotinentzugs mildern und die Gier nach ­einer Zigarette dämpfen. Diese Methode ist nicht bei jedem gleich effektiv.

3. Hypnose: Bei der Hypnose soll der Therapeut ins Unbewusste des Rauchers einwirken können und dabei Anweisungen zur Verhaltensänderung geben. Wissenschaftlich nicht erfasst.

4. Nikotin-Ersatz: Helfen können Inhalatoren, Kaugummis, Pflaster, Tabletten oder Nasensprays. Aber: Sie erhalten den Dauerschockzustand aufrecht; möglich ist daher die Entwicklung einer Abhängigkeit vom Nikotinersatzprodukt.

5. Medikamente: „Zyban“ mit dem Wirkstoff Bupropion: Bupropion wirkt wissenschaftlich belegt, der Mechanismus ist unbekannt. „Champix“ mit dem Wirkstoff Vareniclin. Er besetzt die verantwortlichen Rezeptoren im Gehirn. Symptome des Entzugs werden gelindert.

6. Psychologisch: Raucher sollen lernen, ihr Suchtverhalten zu beobachten, zu ana­lysieren und Situationen, in denen sie rauchen, zu ver­ändern.

7. PDM

Dopadyn: Psychodynamische Autosuggestionstechniken/Meditationen (kurz PDM) sollen helfen, um innerlich aufzuräumen und den Entzug zu erleichtern.

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