Bildungsstandards

Österreichs Volksschüler werden getestet

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Änderungen bei der Lehreraus- und Fortbildung, der Lehrpläne und Bücher oder beim Stundenausmaß einzelner Fächer als mögliche Konsequenz.

Was können Österreichs Schüler in der vierten Klasse Volksschule? Das wird zwischen 19. April und 17. Mai bei den Ausgangsmessungen zu den Bildungsstandards erhoben, bei denen die Kompetenzen von rund 9.500 Volksschülern in den Fächern Deutsch und Mathematik abgeprüft werden. Die Ergebnisse sollen laut dem Direktor des Bundesinstituts für Bildungsforschung (BIFIE), Josef Lucyshyn, zur Verbesserung der Qualität des Schulsystems genutzt werden.

Analyse
Ziel sei es, die Ursachen für gutes oder schlechtes Abschneiden zu analysieren und darauf zu reagieren, etwa durch Änderungen bei der Lehreraus- und -fortbildung, der Lehrpläne und Bücher oder beim Stundenausmaß einzelner Fächer.

Bildungsstandards
Die eigentlichen Testungen zu den Bildungsstandards finden ab dem Schuljahr 2011/12 (8. Schulstufe) bzw. 2012/13 (4. Schulstufe) statt. Die in diesem und im vergangenen Schuljahr durchgeführten Ausgangsmessungen sind allerdings notwendig, um später feststellen zu können, ob und wie die Bildungsstandards wirken.

Mit den Tests zu den Standards sollen Pädagogen und Schulverwaltung jeweils am Ende eines Lernabschnitts (am Ende der Volksschule bzw. am Ende der Sekundarstufe I) einen Überblick über das System erhalten. Der Lehrer soll den Lernstand seiner Klasse, der Direktor jenen seiner Schule, der Landesschulrat jenen seines Bundeslandes und das Ministerium jenen aller österreichischer Schulen erfahren.

Kein Ranking
Die Möglichkeiten eines Rankings der einzelnen Schulen gibt es dabei laut Lucyshyn nicht. Schließlich könne schlechtes Abschneiden die verschiedensten Gründe haben, etwa einen hohen Migrantenanteil oder Lehrerwechsel etc.

Damit die Bildungsstandards tatsächlich zur gezielten Schul- und Unterrichtsentwicklung genutzt werden können, sollen speziell geschulte Moderatoren die Ergebnisse mitteilen, die Daten erklären und die Direktoren und Lehrer "dabei unterstützen, einen Qualitätsentwicklungsprozess einzuleiten". Internationale Studien hätten gezeigt, dass Schulen dabei Unterstützung benötigen, betont Lucyshyn. Deshalb werden derzeit vom BIFIE parallel zur Implementierung der Bildungsstandards an allen Pädagogischen Hochschulen (PH) Lehrende ausgebildet, die die Ergebnisse der Tests interpretieren und die Schulen beim Qualitätsaufbau unterstützen können. Dadurch soll ein "systematischen Unterstützungssystem aufgebaut werden", betont der Bifie-Direktor.

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