Pilz: Anzeige gegen Grasser

Zeuge belastet Ex-Minister bei Eurofightern

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Knalleffekt in der Eurofighter-Causa: Ein Zeuge belastet Ex-Finanzminister Grasser.     

Der Unternehmer Richard Drasche-Wartinberg meldete sich bei Peter Pilz – und seine Aussage, die ÖSTERREICH vorliegt, hat es in sich: Drasche-Wartinberg berichtet von einem Essen mit dem seinerzeitigen Magna-Chef Sigi Wolf. Angesichts des Eurofighter-Deals sei Champagner geflossen, und Wolf, der als Magna-Chef Interesse an dem Geschäft hatte, habe Grasser als „seinen Mann in der Regierung“ bezeichnet (siehe unten). Anlass für Pilz, Grasser und Wolf wegen falscher Zeugenaussage anzuzeigen (es gilt die Unschuldsvermutung). Grasser etwa habe im U-Ausschuss ausgesagt, er sei gegen die Eurofighter gewesen.

Konter

Grassers Anwalt Manfred Ainedter kontert: Grasser habe sich der Mehrheit der Regierung beugen müssen. Dass Wolf ihn als „unseren Mann“ bezeichnet, sei wenig verwunderlich: Grasser sei 1998 und 1999 Magna-Vizepräsident im PR-Bereich gewesen. (gü)

 

Zeuge gegen KHG

Am 2. Juli 2002 traf ich Magna-Vorstand Sigi Wolf im Bristol in Zusammenhang mit einer geschäftlichen ­Angelegenheit, die nichts mit der Causa „Eurofighter“ zu tun hat. Herr Wolf lud mich auf einen Champagner ein. Ich fragte nach, was der Grund dafür sei, ich sei ja keine Dame, und er meinte: „Heute ist ein wichtiger Tag für uns, weil die Regierung die Eurofighter beschlossen hat. Unser Mann hat es geschafft!“

Im Laufe des Gesprächs sagte Wolf unmissverständlich, dass es sich bei „unserem Mann“ um den damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser handelte.

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