oe24 hat das SMS-Protokoll:

Plante Ibiza-Bande nach Regierungskrise weitere Straftaten?

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Ein Protokoll von Handy-Nachrichten zeigt: Auch nach dem Abschuss von HC Strache und nach der Regierungskrise hatte die Ibiza-Clique mit ihren Videos im Sommer 2019 noch weitere Pläne.

Offenbar wollten die Tatverdächtigen, die das Ibiza-Video-Projekt eingefädelt und ausgeführt haben dürften, ihre jahrelange Arbeit nicht nur einmal verwerten - dafür liefern jetzt oe24 zugespielte Infos aus einem bisher geheimen Amtsvermerk der Ermittler starke Indizien: Bei der Auswertung von zwei sichergestellten Mobiltelefonen konnte die Text-Kommunikation zwischen jenem tatverdächtigen IT-Techniker, der das veröffentlichte Ibiza-Video bearbeitet hat, und einem der mutmaßlichen Drahtzieher des Ibiza-Projekts, des europaweit gesuchten Detektiv H. entdeckt werden.

Detektiv H. beauftragt IT-Techniker

Für die Fahnder des Bundeskriminalamts ist das ein weiterer Erfolg: Mit der Kommunikation unter den Tatverdächtigen im Juli 2019 könnte vielleicht bewiesen werden, dass die Tätergruppe auch nach dem Abschuss von Heinz-Christian Strache mit der Video-Veröffentlichung (17. Mai 2019) und nach der Explosion der schwarz-blauen Bundesregierung noch weitere Pläne mit dem Video-Dateien hatte. Die Rechtfertigung, dass die Video-Falle "ein zivilgesellschaftliches Projekt" gewesen sein soll, wird damit noch unglaubwürdiger.

"Zum Pixeln nochmal"

So schrieb am 10. Juli 2017 Detektiv H. um 13 Uhr in einer Textnachricht an den IT-Techniker K.: "Würd dich gern mal paar Tage zu mir holen zum Pixeln nochmal." Wie berichtet, sind im bekannten Ibiza-Video viele für die Tatverdächtigen verräterische Details verpixelt, unter anderem auch das Tattoo auf dem rechten Handgelenk des Lockvogels "Alyona Makarov". Diese Textnachricht lässt vermuten, dass das Filmmaterial im Sommer 2019 erneut verbreitet werden sollte - die Täter wollten aber ganz sicher sein, dass ihre Identität geheim bleibt.

Der IT-Techniker K. antwortet dann, ob er "beide Vids" bearbeiten müsse. Detektiv H. schreibt dazu: "Haupt". K. weiter: "Lange." H.: "Ja". Mit dieser sichergestellten Konversation auf der Schweizer Messenger-App "Threema" erhielten die Ermittler die Info, dass es mehrere Videos (zumindest zwei) der Tätergruppe geben könnte - und konnten K. damit dann auch konfrontieren.

Ob die Ibiza-Clique das Videomaterial nochmals besser aufbereiten wollte, um es dann an Heinz-Christian Strache übergeben zu können oder um andere Straften zu setzen, ist noch nicht geklärt. Immerhin hätten ja auch andere Personen, die auf diesen Video-Dateien zu sehen sind, von der Tätergruppe weiter erpresst werden können . . .

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