Polit-Umfrage

Neuer Rekord für Sebastian Kurz

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Bisher bester Wert für einen Minister: Außenminister hängt im Politbarometer alle ab.

Sebastian Kurz setzt neue Maßstäbe. Noch nie erzielte ein Regierungsmitglied im ÖSTERREICH-Politbarometer einen derart hohen Wert wie der Außenminister: 53 Prozent. Das ist der Saldo der Frage „Welcher Politiker ist Ihnen zuletzt positiv/negativ aufgefallen?“ (Gallup-Umfrage, 400 Befragte, von 16. bis 18. Juni). Kurz kann damit seinen Rekordwert von vor einem Monat noch um 7 % übertreffen.

Regierung im Plus
Alle anderen Minister fallen dagegen ab – obwohl die Stimmung für die Regierung im Steigen ist. Fast alle Regierungsmitglieder sind im Plus. Auf Platz zwei hinter Kurz (ÖVP) liegt mit Respektabstand Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) mit 25 Prozent (plus 4 %). Das Hypo-Sondergesetz wird offensichtlich eher ihm zugerechnet als Finanzminister Michael Spindel­egger (ÖVP), der mit minus 40 Prozent (–4 %) weiter zurückfällt und nun das am schlechtesten bewertete Regierungsmitglied ist.

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Sozialminister legt zu
Auf Platz drei Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) mit 23 Prozent (plus 6 %), dahinter als bester roter Minister Rudolf Hundstorfer, im Sozialressort durch die Diskussion um die Millionärssteuer beflügelt, mit 21 Prozent (plus 12 %) und Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) mit 16 Prozent (–2 %).

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Boden gutmachen können die bisher auf den letzten Plätzen liegenden starken Frauen auf der Regierungsbank. Innenministerin Johanna Mikl- Leiter (ÖVP) mit minus 6 Prozent (plus 3 %) und Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek mit minus 21 Prozent (plus 13 (!) %) legen beide zu.

Minus für Neos
Zum Politbarometer der Parteispitzen: Bei den Neos dürfte der pinke Lack ein wenig ab sein. Ihr Chef Matthias Strolz verliert weiter. 12 Prozent Saldo ist zwar noch Platz eins, bei den positiven Werten hat ihn Grün-Obfrau Eva Glawischnig bereits eingeholt. Auf Platz drei Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), nur mehr knapp vor FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Abgeschlagen ÖVP-Chef Michael Spindelegger.
 

Sonntagsfrage: FP kann Vorsprung ausbauen

Von den guten Werten von Außenminister Kurz kann die ÖVP nicht profitieren. Sie liegt bei der Sonntagsfrage (Wen würden Sie wählen, wenn diesen Sonntag Nationalratswahl wäre?) mit 21 Prozent weiter abgeschlagen auf Platz drei. Die FPÖ hingegen zieht an der Spitze davon, kann als einzige Partei zulegen und liegt nun bei 27 Prozent (plus 1 %), zwei Prozentpunkte besser als die SPÖ, die bei 25 Prozent stagniert.

Die Grünen können ihr gutes Ergebnis bei der Europawahl derzeit auch österreichweit übertragen. Sie liegen bei 14 Prozent und können ihren Vorsprung auf Mitbewerber Neos deutlich ausbauen. Die liberale Truppe verliert zwei Prozentpunkte, liegt nur mehr bei 9 Prozent.

Die guten Zahlen für FPÖ und Grüne erklären sich auch aus der Unzufriedenheit der Österreicher mit ihrer Regierung: Nur 22 Prozent sind zufrieden, 69 Prozent sind deklariert unzufrieden. Immerhin sind das auch 51 % der SPÖ- und 54 % der ÖVP-Wähler.

Zustimmung gibt’s für eine wichtige Regierungs-Initiative in der Hypo-Frage. Das Sondergesetz, das auch einen Teil der Gläubiger zur Kasse bittet, wird von 67 Prozent befürwortet – allerdings befürchten auch 41 Prozent, dass dieses Gesetz Österreichs Ansehen schaden wird.

Das Potenzial für die SPÖ zeigt die „Millionärssteuer“. 71 Prozent sind dafür.

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