Neue SP-Chefin

Rede-Duell: Stiehlt Kern Rendi die Show?

Teilen

Mit einer 35-minütigen Rede will Rendi-Wagner die SP begeistern. Gespanntes Warten auf Kern.

Für Pamela Rendi-Wagner bedeutet der SPÖ-Parteitag am Samstag in Wels gleich eine doppelte Premiere: Es ist der Allererste, den sie besucht, und dann steht sie auch noch selbst als SPÖ-Vorsitzende zur Wahl.

Die Ex-SPÖ-Gesundheitsministerin muss auf diesem Parteitag am 24. und 25. November freilich auch aus dem Schatten ihres Vorgängers Christian Kern treten. Kein leichtes Unterfangen.

Immerhin sieht die Parteitagschoreografie ein ungewolltes Rededuell zwischen Rendi-Wagner und Kern vor:

Um 10 Uhr, eine halbe Stunde nach Start des roten Events, will die designierte SPÖ-Chefin eine rund 35-minütige Rede halten. Darin will die Wienerin einerseits sozialdemokratische Kernthemen von Gesundheit über Wohnen bis zur Frauenpolitik betonen, andererseits aber auch die Politikerin „der Mitte“ geben.

Sie wolle „die Probleme, die den Menschen unter den Nägeln brennen“, ansprechen und sich „in der Mitte“ positionieren. In den für die SPÖ immer wieder polari­sierenden Fragen der Zuwanderungspolitik will sie sich dem „pragmatischen“ Lager anschließen, berichten SP-Strategen.

Wahl von Rendi, dann ist Abschied von Kern dran

Zu Mittag steht dann ­Rendi-Wagners Wahl für 650 SP-Delegierte auf dem Programm. Danach soll Ex-SP-Kanzler Christian Kern, der als starker Redner gilt, seine Abschiedsworte an die Partei richten. Stiehlt er Rendi zum Abschluss die Show?

Rendis Vize-Chefs im SPÖ-Visier

 

Kaum jemand in der SPÖ bezweifelt, dass Pamela Rendi-Wagner ein ausgezeichnetes SPÖ-Wahlergebnis erhalten wird. „Einige Stellvertreter müssen aber mit Streichungen rechnen“, sagt ein SP-Mann. Burgenlands SP-Chef Hans Peter Doskozil polarisiert noch wegen seiner Ministerzeit. Wiens Frauenchefin Renate Brauner wiederum könnte dem anderen Teil der SPÖ etwas gegen den Strich gehen. SPÖ-Geschäftsführer Thomas Droz­da kandidiert hingegen nicht als Vizechef.

Rendi: "Mein Schwerpunkt 
 wird die Frauenpolitik"

ÖSTERREICH: Sie stellen sich am Samstag der Wahl als SPÖ-Parteivorsitzende. Welches Wahlziel haben Sie?

Pamela Rendi-Wagner: Ich bin eine Optimistin, und ich hoffe wirklich auf die größtmögliche Zustimmung. Bis jetzt hatte ich die im Parteivorstand und auch in den Landesorganisationen, und ich bin zuversichtlich, dass dieser Weg so weitergeht.

ÖSTERREICH: Was werden Ihre Themenschwerpunkte beim Parteitag sein?

Rendi-Wagner: Ich freue mich schon sehr auf diesen Parteitag, weil er ein wich­tiger Startschuss ist für unsere Arbeit danach. Ich will den Funktionären nicht öffentlich ausrichten, was die Schwerpunkte in meiner Rede sein werden. Es ist aber kein Geheimnis, dass ich als erste weibliche Vorsitzende der SPÖ meine Schwerpunkte im frauenpolitischen Bereich setzen werde.

ÖSTERREICH: Wird Christian Kern kommen?

Rendi-Wagner: Wir haben es vorgesehen, dass er kommen wird, und waren dazu mehrfach mit ihm im Austausch.

ÖSTERREICH: Was hat er dazu gesagt?

Rendi-Wagner: Dass er derzeit gerne kommen wird.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.