Obergrenze

Gebührendeckel frühestens mit 37 Rezepten erreicht

Teilen

Sozialminister Buchinger lobte die neue Rezeptgebührendeckelung als wesentliche Entlastung für die Kranken. Dabei müssen Mindestverdiener auf jeden Fall 37 Rezepte aus ihrer Tasche bezahlen.

Mit der Deckelung der Rezeptgebühren auf zwei Prozent des Nettoeinkommens werden Mindestrentner ab dem nächsten Jahr 37 Rezeptgebühren (das sind insgesamt rund 175 Euro) bezahlen müssen, bis die Obergrenze erreicht ist. Das ergibt sich aus der Höhe der Ausgleichszulage von 747 Euro und des Jahresnettoeinkommens von 8.964 Euro, das der Berechnung der Rezeptgebührenobergrenze zugrunde gelegt wird.

Je höher das Einkommen wird, desto mehr Rezeptgebühren wird man auch zahlen müssen.

"Wesentliche Entlastung"
SPÖ-Sozialminister Erwin Buchinger bezeichnete die Einführung des Rezeptgebührendeckels als "Kurswechsel in der Gesundheitspolitik". Den Selbstbehalten werde damit ein "Stopp" gesetzt. Für die Kranken werde eine wesentliche Entlastung geschaffen.

Hauptverband führt Buch
Die Umsetzung erfolgt über ein Rezeptgebührenkonto, das beim Hauptverband geführt wird, und einerseits das Jahresnettoeinkommen und andererseits die Rezeptgebühren summiert. Die Rezeptgebühren werden nach Eintreffen der Daten der maschinellen Heilmittelabrechnung - sechs bis acht Wochen nach Zahlung der Rezeptgebühr - auf dem Konto erfasst.

Kommt es durch diese Zeitverzögerung oder durch ein verspätetes Bekanntwerden des Jahresnettoeinkommens dazu, dass der Versicherte noch Rezeptgebühren bezahlt hat, obwohl seine Obergrenze bereits überschritten wurde, so werden die zu viel bezahlten Rezeptgebühren im Jahr danach gutgeschrieben.

Schnittstelle ist die e-card
Hat der Versicherte seine Obergrenze erreicht, erhält der Arzt nach dem Einstecken der E-Card die Information, dass der Versicherte von der Gebühr befreit ist. Der Arzt hat das dann am Rezept zu vermerken, sodass der Patient in der Apotheke keine Rezeptgebühr entrichten muss. Von der Rezeptgebührendeckelung sollen rund 300.000 Personen profitieren, davon sind rund 80 Prozent Pensionisten.

Von den etwas mehr als acht Millionen Versicherten haben im Vorjahr 2006 gut zwei Millionen keine Medikamente benötigt, knapp sechs Millionen mussten Arzneimittel einnehmen. Davon hatten etwa 445.000 mehr als 200 Euro Rezeptgebühren zu bezahlen. 450.000 Patienten waren von der Rezeptgebühr, die im nächsten Jahr 4,80 Euro betragen wird, befreit.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.