Neo-Nationalrätin

Rudas will Studiengebühren "abschaffen"

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Laura Rudas, Abgeordnete der SPÖ, erklärt im ÖSTERREICH-Interview: "Ich verstehe den Ärger der Jugendlichen."

Die Zahl der Protest-Mails, die Landesgeschäftsführer Harry Kopietz Montag nach seinem Urlaub im Computer vorfand, und rund hundert schon erklärte Parteiaustritte lösten eine prompte Reaktion aus: Immerhin laufen nicht nur der Bundes-SPÖ, sondern auch der Wiener Landespartei die Jugendlichen davon. Michael Häupl fand es höchste Zeit zum Handeln.

Geheimwaffe mit 26 Jahren
Und wie Häupl handelte: Anstelle von Doris Bures, die Frauenministerin wird, zieht nach komplizierten Mandatsverzichts-Aktionen anderer Kandidaten die 26-jährige Jugendsprecherin der Wiener SPÖ, Laura Rudas, in den Nationalrat ein. Ihr Auftrag, laut Eigendefinition: „Die Rückholaktion für Jugendliche.“

Ob Kanzler Alfred Gusenbauer mit der Zukunftshoffnung der Wiener SPÖ demnächst die reine Freude haben wird, darf allerdings stark bezweifelt werden. Denn im Gespräch mit ÖSTERREICH hält Laura Rudas klipp und klar fest: „Ich bin nach wie vor für die Abschaffung der Studiengebühren. Mein Ziel ist, jetzt nicht ständig zu schauen, wer in den Koalitionsverhandlungen der Stärkere war. Ich will jetzt arbeiten. Und ich will möglichst schnell das totale Aus für die Studiengebühren umsetzen.“ Mehr Stipendien und jeder kleine Schritt in Richtung weniger Gebühren seien immerhin gut. „Das Endziel kann aber nur die Abschaffung der Studiengebühren sein“, erklärt Rudas.

Die Jungnationalrätin, die am Dienstag angelobt wird, „versteht den Ärger der aus der SPÖ ausgetretenen ÖH-FunktionärInnen. Das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.“ Aber sie will den Beweis erbringen, dass man auch kritisch innerhalb einer Partei arbeiten könne.

So kritisch, dass sie am Dienstag im Parlament mit den Grünen gegen Studiengebühren stimmen wird, ist sie – noch – nicht: „Die Zeit des Wahlkampfs ist vorbei. Van der Bellens Polemik und das Nachkeppeln Schüssels bringen es doch nicht.“

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