Goldene Zeiten

Saunaclub Goldentime blüht im Sex-Boom

Teilen

Das durch die "Sauna-Affäre" bekannte Wiener Etablissement Goldentime sucht Investoren und Franchisenehmer. Es gäbe jedoch "keine Zuhälterei". Der Börsegang ist geplant.

"Der Konjunkturabschwung kann dem Sex-Business nichts anhaben, wer von seiner Firma auf die Straße gesetzt wird, braucht Ablenkung." Mit diesem Argument versuchte am Mittwoch der Geschäftsführer des durch die "Sauna-Affäre" bekannt gewordenen Wiener Etablissements "Goldentime", Alexander Gerhardinger, finanziell potenten Anlegern Appetit auf eine hochverzinste Anleihe des Saunaclubs zu machen.

Börsegang geplant
12 Prozent jährlich soll den Anlegern die Investition in das älteste Gewerbe der Welt bringen. 6 Mio. Euro beträgt vorerst das Emissionsvolumen der bis 2014 laufenden fünfjährigen Anleihe. Bei großer Nachfrage kann auf 9 Mio. Euro aufgestockt werden. Die Emission wird nicht von Banken, sondern vom ehemaligen Vorstand der Ringturm KAG, Günter Castro, begleitet. Mit dabei ist auch der im Autohandel tätige US-Investor Michael Zimbrick, der von Johannes Reissner, Vorstand der Novag Immobilien Developement AG, vertreten wird. Innerhalb von drei bis vier Jahren ist auch ein Börsengang geplant.

Vier neue Sex-Saunaclubs
Mit dem frischen Kapital soll eine auch über Österreich hinausgehenden Kette von Erotik-Saunaclubs aufgebaut werden. In der ersten Phase ist die Errichtung von vier Etablissements geplant, bei denen Goldentime die Mehrheit halten würde. Zimbrick wäre bei allen Projekten mit 30 Prozent in Bar beteiligt, sagte Gerhardinger zur APA. Dies sollte innerhalb von eineinhalb Jahren geschehen.

60 Euro für Liebesdienst
Die weitere Expansion soll mit Franchisepartnern erfolgen, die vom "Sex-Boom" profitieren wollen. Solche werden derzeit noch gesucht. Gerhardinger versucht eine möglicherweise vorhandene Hemmschwelle zu verringern: "Beim Geschäft handelt es sich nicht um Zuhälterei." Der Umsatz beschränke sich auf das Kassieren von Eintrittspreisen, es gebe keinen Anteil am sogenannten "Schandlohn". Die erotischen Dienste würden die Mädchen den Gästen auf eigene Rechnung anbieten. Für den Eintritt zahlen sie 60 Euro, Männer 80 Euro. Eine halbe Stunde "Liebesdienst" komme auf etwa 60 Euro und sei direkt an die Damen zu bezahlen.

Im Zuge der "Sauna-Affäre" und ihrer Nachwehen standen der ehemalige Leiter der Wiener kriminalpolizeilichen Abteilung, Ernst Geiger, und der ehemalige Landespolizeikommandant von Wien, Roland Horngacher, vor Gericht.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.