Polit-Krach

Schule: Kurz-Attacke 
gegen Schmied

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ÖVP für Deutsch-Crashkurse - SPÖ-Ministerin kontert.

Alte Feindschaften muss man pflegen – sagt sich offenbar Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP). Und greift in ÖSTERREICH die amtierende Unterrichtsministerin Claudia Schmied an.

Grund: In den Bildungsstandards der 14-Jährigen in Mathe und beim Lesetest PIRLS (Volksschüler) gibt es schlechte Ergebnisse. Konkret dort, wo es viele Schüler mit Migrationshintergrund gibt, also in Wien. Kurz ist dafür, Schüler mit Deutschproblemen entweder in spezielle Vorschulen zu stecken – oder eben in Crashkurse. Er wirft Schmied sogar „Schönreden“ vor (siehe Interview rechts).

Schmied: Kindergärten zu „Bildungsgärten“ machen
Schmieds Konter: Sie ­halte sich an die Beschlüsse des Ministerrats von vergangenem Dienstag. Man werde also mit Experten in aller Ruhe ein Konzept ausarbeiten. Die SPÖ-Ministerin will das Hauptaugenmerk auf die Kindergärten legen: „Sie müssen zu Bildungsgärten werden, wo der Spracherwerb im Mittelpunkt steht“, so Schmied zu ÖSTERREICH.

Aufhorchen lassen die Lehrer: Für Gewerkschafter Paul Kimberger (ÖVP) sind die Ergebnisse der ersten Bildungsstandard-Testung in Mathe „insgesamt gar nicht so schlecht“.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu den drei Bildungsstudien?
Sebastian Kurz:
Ich bin schockiert, besonders über den Absturz der Volksschüler beim Lesen. Jetzt muss man endlich vom Schönreden zu Handlungen kommen.

ÖSTERREICH: Die wären?
Kurz: Zweites Kindergartenjahr für alle, die es brauchen. Vorschuljahr für Kinder mit Deutschproblemen. Und Crashkurse für jene schulpflichtigen Kinder, die ohne Deutschkenntnisse zu uns kommen.

ÖSTERREICH: Experten sind für Gesamtschulen …
Kurz:
Die Volksschule ist eine Gesamtschule. Und die Probleme haben wir nach der Volksschule. Gehen wir endlich die Dinge konkret an, anstatt ­realitätsfremde Retro-Debatten zu führen.

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