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Anschober für Neustart - ÖVP dagegen

Koalitions-Streit um Mittelmeer-Mission

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Rudi Anschober (Grüne) widerspricht auf oe24.TV der Position von ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz.

Erste Risse in der türkis-grünen Koalition bringt das Thema Seenotrettung. Der grüne Sozialminister Rudi Anschober widerspricht im oe24.TV-Interview ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz. „Ich persönlich würde es sehr begrüßen, dass das internationale Seenotrettungsprogramm wieder verwirklicht wird, und dass man die NGOs da nicht alleine lässt.“

Video zum Thema: Anschober vs. Schallenberg: Debatte um EU-Marinemission

Anschober wird mit einer Spitze gegen die ÖVP sehr deutlich: „Mein Grundprinzip ist: Wenn ich an der Donau vorbeigehe und sehe einen ertrinkenden Menschen, dann hüpfe ich, wenn ich schwimmen kann, ins Wasser und versuch, den vor dem Ertrinken zu retten. Das ist aus meiner Sicht bei Menschen im Mittelmeer nicht anders.“

"Keine Unterstützung für Sophia-Wiederaufnahme"

Kurz hatte sich in Deutschland gegen den Neustart der Seenot-Mission Sophia ausgesprochen. ÖVP-­Außenminister Alexander Schallenberg attackierte Anschober am Montag: Dessen Position sei für die Republik nicht relevant, „da die österreichische Linie in dieser Frage in Brüssel vom Außenminister vertreten wird und nicht in Anschobers Zuständigkeitsbereich fällt“. Und Schallenberg bekräftigte gestern: „Keine Unterstützung für die Wiederaufnahme von Sophia.“
 

UPDATE: Im Februar 2021 krachte es zwischen ÖVP und Grüne erneut rund um das Thema Asyl. Durch Abschiebungen von Jugendlichen zog Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) den Zorn seines Koalitionspartners auf sich. Nicht nur Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer kritisierte die Abschiebungen deutlich, sondern auch der Parteichef und Vizekanzler Werner Kogler. Die Stimmung zwischen Türkis-Grün ist mehr als angespannt. - mehr dazu hier .

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