Skurriler Auftritt

Jetzt spaltet Strache die Israelis

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Kara und Strache: Kampf gegen den gemeinsamen Feind Islam.

Ayoob Kara ist ein nichtjüdische Vizeminister der israelischen Regierung – am Dienstag sorgte der Druse durch seinen gemeinsamen Auftritt mit Strache in Wien für einen gewaltigen innen- und außenpolitischen Wirbel.

Freundschaft zwischen Kara und Strache
Strache und Kara versicherten einander ihre Freundschaft, beteuerten gegen den gemeinsamen Feind islamischen Fundamentalismus zu kämpfen.

Tatsächlich glitt der Auftritt der beiden Politiker ins Skurrile ab: Ayoob Kara will ausgerechnet bei der FPÖ "nichts gefunden haben, was nicht koscher ist". Im Übrigen sei er, Kara. als Druse "vielfach zionistischer und jüdischer als die Juden selbst."

Strache, die österreichische Neutralität und sein neuestes Vorbild Bruno Kreisky beschwörend, äußerte Verständnis für die jüdischen Siedler – dies hatte er schon nach seiner Israel-Reise im ÖSTERREICH-Interview getan. Gleichzeitig warf der FPÖ-Chef der der SPÖ vor, für "anti-semitische Austritte" verantwortlich zu sein – konkret gemeint ist eine Israel-kritische Demo, an der der SPÖ-Politiker Omar Al-Rawi teilgenommen hatte.

IKG fordert den Rücktritt Karas
Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) von Ariel Muzicant zeigte sich jedenfalls "äußerst befremdet" – und forderte den Rücktritt Karas: "Randfiguren in Israel haben politische Hygiene missen lassen. Dies ist sollte die sofortige Entlassung zur Folge haben", sagte IKG-General Raimund Fastenbauer.

Deutsch-nationalen Kreisen ist auf der anderen Seite Straches neuer Pro-Israel-Kurs ein Gräuel.

Übrigens distanzierte sich das offizielle Israel ebenfalls von Kara: Laut Botschaft sei dessen Besuch weder mit dem israelischen Außenministerium noch mit der Botschaft abgestimmt worden.

Kara in Kärnten
Einen Tag nach dem Zusammentreffen mit Heinz-Christian Strache in Wien hat sich Ayoob Kara in Kärnten mit Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) getroffen. Dörfler lege "großen Wert auf internationale Kontakte" und wolle auch die Beziehungen zu Israel vertiefen.

Mit Kara war auch Scheich Ameen Kablan, der stellvertretende Vorsitzende der drusischen Gemeinde in Israel, nach Kärnten gekommen. Dieser meinte nach dem Treffen: "Ich habe das Gefühl, hier Freunde zu treffen." Dörfler und Kara tauschten sich über Israels Wirtschaft, über Integrationspolitik, Sicherheit und Religion aus. Die Kärntner Landesregierung wurde für den Besuch extra mit der israelischen Staatsfahne beflaggt.
 

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