Politik

So "unfair" ist das Pension-System

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12 Jahre nach der großen Pensionsreform ist das System nicht gerechter geworden.

2003 hatte die schwarz-blaue Regierung das Pensionssystem nicht nur billiger machen wollen – sondern auch gerechter. Jetzt – 12 Jahre danach– sind beide Ziele nicht erreicht. Die Pensionshöhen (inklusive Invaliditätspensionen) klaffen immer noch weit auseinander. Und auch Frühpensionisten sind keineswegs benachteiligt.

Beamte und Notare top bei den Ruhegüssen

Als „Pensionskönige“ können sich weiterhin die Beamten fühlen. Ein männlicher Durchschnitts-Staatsdiener hat derzeit 2.832 Euro brutto Pension im Monat – ein Arbeiter kommt nur auf 1.088. Und auch männliche Angestellte liegen mit 1.826 € weit dahinter,

Die Beamten betonen zwar, dass sie einen höheren Akademiker-Anteil haben, höhere Pensionsbeiträge zahlen – und deswegen auch höhere Bezüge lukrieren. Allerdings erklärt das den Unterschied nicht zur Gänze. Die höchsten Pensionen gibt es übrigens bei den Notaren: Sie haben im Schnitt 4.220 Euro brutto Pension.

Große Unterschiede auch zwischen Frauen und Männern: Bei Angestellten haben Männer gleich eine um 717 Euro höhere Pension: Die Durchschnittsarbeiterin kommt überhaupt nur auf 642 (Arbeiter: 1.088). Die niedrigsten Pensionen haben die Bäuerinnen: Sie erhalten im Schnitt nur 599 € brutto im Monat.

„Hackler“-Pensionen sind auch nicht geringer

Übrigens: Die 2003 eingeführte „Hacklerpension“ machte das früh in Pension gehen weitere zehn Jahre lang lukrativ: Männliche Angestellte (mit mehr als 45 Versicherungsjahren) liegen derzeit bei 2.365 € – also deutlich über dem Schnitt. Erst 2013 zog die Regierung die Notbremse und verteuerte den Nachkauf von Versicherungszeiten massiv.

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