Hintergrund

"Stimme des Kalifats" und GIMF

Teilen

Nach einer neuerlichen Video-Drohung von islamistischen Terrorkreisen gegen Österreich steht die "Global Islamic Media Front" (GIMF) im Visier der Behörden.

Bisher sind zwei "Terroristen-Sprachrohre" im Zusammenhang mit Drohungen gegen Österreich aufgetreten: Eine Drohbotschaft an Österreich und Deutschland wurde von der extremistischen Institution "Stimme des Kalifats" (Voice of Caliphate) veröffentlicht, die ursprünglich als "Medienplattform" des Terrornetzwerks Al Kaida galt. Diese ist nach einem Bericht von "Spiegel Online" erstmals im Jahr 2005 in Erscheinung getreten. Dabei handelte es sich zunächst um den Versuch, eine wöchentliche Internet-Fernsehsendung unter diesem Namen zu etablieren, die Terrorsympathisanten in aller Welt mit Informationen über die jihadistische Internationale versorgt.

Online-Medienagentur
Die Macher der Sendung, von der nicht einmal ein halbes Dutzend Ausgaben erschienen, entstammten nach eigenen Angaben der "Global Islamic Media Front" (GIMF). Nach Angaben von "Spiegel Online" handelt es sich dabei ursprünglich um eine Art Online-Nachrichtenagentur, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida (al-Qaeda) nahe stand. Auch die "Stimme des Kalifats" wird vom Terrorismusexperten Gabriel Weimann als "mediale Stimme" von Al Kaida bezeichnet.

Möglichst großes Publikum erreichen
Mittlerweile scheint sie aber komplett in die Hände von Terrorsympathisanten übergegangen zu sein, die es als ihre Aufgabe betrachten, Neuigkeiten von Al Kaida und anderen Terrororganisationen (die sie im Internet auf einschlägigen Jihad-Websites zusammensuchen) einem möglichst großen Publikum zugänglich zu machen. Zu Terroranschlägen haben sich bisher weder die GIMF noch der Kanal "Stimme des Kalifats" bekannt.

Im österreichischen Verfassungsschutzbericht 2007 hieß es, dass in zwei am 9. März und 3. April 2007 auf der GIMF-Internetseite veröffentlichten Videobotschaften erstmals Österreich von islamischen Extremisten erwähnt wird. "Diesen Videobotschaften wird die ihnen zustehende Bedeutung beigemessen und entsprechende Handlungen wurden gesetzt", hieß es. Nach einem halben Jahr dürften die Ermittlungen der Verfassungsschützer nun zum Erfolg geführt haben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.