Ex-FP-Chef zurück am "Tatort"

Strache: Auf den Spuren des Ibiza-Videos

Teilen

Zwei Wochen verbringt Strache mit Ehefrau und Kindern auf Ibiza – ob er vor Ort recherchiert? 

Ibiza. Während Heinz-Christian Strache überraschend – ÖSTERREICH berichtete – an den Ort des Geschehens zurückkehrt und zwei Wochen mit Ehefrau und Kindern auf Ibiza urlaubt, herrscht hierzulande erneut Aufregung um das ebendort entstandene Skandal-Video.

Da ist zum einen der ÖVP-Mitarbeiter, der ins Visier der „Soko Ibiza“ geriet, weil er wenige Tage vor der Abwahl der Regierung durchs Parlament unter einem falschen Namen bei einer privaten Firma geheime Daten aus dem Kanzleramt „verschreddern“ ließ.

FPÖ sucht Spuren bei BVT und Verbindungen zu ÖVP

Zum anderen mehren sich die Gerüchte, dass der Geheimdienst BVT ins „Ibiza-Gate“ verwickelt sein könnte (s. rechts). Die FPÖ sucht nach entsprechenden Spuren – und Verbindungen zur ÖVP. Möglich, dass auch Strache sich diesmal auf der Baleareninsel weniger die Sonne auf den Bauch scheinen lässt, als vor Ort zu recherchieren.

Verdacht: War BVT in Ibiza-Video involviert?

Gerüchte häufen sich, dass unser Geheimdienst bei Ibiza-Falle involviert sein könnte.

Immer stärker verdächtigen FPÖ, aber auch SPÖ und Pilz-Partei die ÖVP, hinter den Kulissen schon frühzeitig über Entstehen und Inhalt des Ibiza-Videos von HC Strache Bescheid gewusst zu haben.

Vor allem die FPÖ und Kickl suchen die Spuren beim umstrittenen BVT – und bei Verbindungen, die es zwischen BVT und ÖVP gegeben haben soll.

Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von Gerüchten, wie das „Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorbekämpfung“ (sprich: unser Geheimdienst) in das Ibiza-Video involviert sein könnte.

Gerücht 1: Aufträge an Hintermänner. Unbestritten ist, dass die Produzenten des Ibiza-Videos, eine dubiose Security-Firma rund um Drogendealer H. und den Wiener Anwalt M., auf ihrer eigenen Homepage „BKA und BVT als renommierteste Kunden“ angegeben haben. Tatsächlich haben die Security-Leute für das BVT eine Reihe von nicht legalen „Undercover-Operationen“ bei Drogendealern und Schleppern durchgeführt: illegale Abhöraktionen, Spitzel-Jobs. Für diese Dienste sind über Jahre mehr als 7 Millionen (!) Euro vom BVT auf Liechtensteiner Konten überwiesen worden – die ÖVP-Innenminister müssen von dieser Connection gewusst haben.

Gerücht 2: Ibiza-Beratung. Es gibt das Gerücht, dass H. und seine Securitys ihre Ibiza-Aktion mit dem BVT abgesprochen haben – und vom BVT dabei „geheimdienstlich“ beraten wurden.

Gerücht 3: BVT verwanzte Villa. Dabei soll das BVT bei der Verwanzung der Villa geholfen und die vorhandenen Video-Anlagen überprüft und onlinetauglich gemacht haben.

Gerücht 4: BVT mietete Villa. Immer heißer wird das Gerücht, dass das BVT sogar die Villa in Ibiza unter Decknamen gemietet habe, um so die Spuren zu verwischen.

Gerücht 5: BVT beschattete Strache. Von FPÖ-Seite wird behauptet, drei BVT-Mitarbeiter seien in derselben Maschine wie Strache nach Ibiza geflogen und hätten ihn beschattet.

Gerücht 6: BVT hörte mit. Ziemlich logisch wäre deshalb der Verdacht, den Ibiza-Aufdecker Schmidt hat: dass nämlich das österreichische BVT das gesamte Ibiza-Video via Internet mitverfolgt und mitkopiert hätte.

Gerücht 7: BVT informierte ÖVP. Der Polit-Aufdecker Peter Pilz hat Mails, in denen just nach der Ibiza-Affäre ein führender BVT-Mitarbeiter einem Top-Mann in der ÖVP-Zentrale von „neuen Filmchen“ berichtet, die er dem ÖVP-Mann gerne zeigen und übergeben würde.

Frage: Was wusste Kurz? Umso brisanter deshalb die neue Spur der Ermittlungsbehörden zu einem ÖVP-Pressemitarbeiter, der wenige Tage vor dem Räumen des Kanzleramts geheime Mails bei einer privaten Firma „verschreddern“ ließ. Waren da auch Vorab-Informationen zum Ibiza-Video dabei?

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.