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Ex-Vizekanzler im Interview

Strache: "Ich will die FPÖ überholen"

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HC Strache ist wild entschlossen, bei der Wienwahl anzutreten. Hier sein Schlachtplan.

Wien. Ibiza, Spesenskandal, Casinos-Affäre? Mitnichten. Obwohl auch rechtlich noch einiges auf Heinz-Christian Strache zukommen wird – der Ex-FPÖ-Chef ist wild entschlossen, im kommenden Herbst bei der Wienwahl anzutreten. Zwar legte sich Strache bei seiner Comeback-Rede noch nicht definitiv fest, doch im oe24.TV-Talk macht er klar: Er habe noch das Feuer im Herzen, und er wolle in Wien die FPÖ überholen. Die Strategie liegt schon in der Schublade, Ex-Haider-Ad­latus Gernot Rumpold hat einen Schlachtplan parat.
 
Jeden Monat soll es bis zur Wahl einen Strache-Auftritt geben – mit einer neuen überraschenden Aussage. 
In den Sofiensälen am Donnerstag ließ Strache ja aufhorchen, als er betonte, er wolle nichts mit „Einzel­fällen“ und „Nazi-Sch…“ zu tun haben.
 
Duell am Aschermittwoch. Der nächste Auftritt findet am 26. Februar in der Prater­alm statt. Strache wird eine saftige Aschermittwoch-Rede vom Stapel lassen – während zur selben Zeit Norbert Hofer in Ried (OÖ) versuchen wird, dagegenzuhalten.
 
Entscheidung vor Sommer. Im Mai oder im Juni dürfte Strache dann ganz offiziell seine Kandidatur ansagen – unter der Voraussetzung, dass tatsächlich erst im Oktober gewählt wird.
 
Liste Strache. Klar ist auch: Strache dürfte mit der Al­lianz für Österreich im Doppelpack als Liste Strache antreten. Dazu hofft Rumpold, dass weitere Blaue wechseln.
FPÖ will bei Kandidatur 500.000 Euro zurück
 
Rache an Strache. In der FPÖ plant man indes eine Rache an Strache: Konkret überlegt man, jene 500.000 Euro zurückzufordern, die die Partei für Strache als Anwaltskosten nach Ibiza berappt hat. ÖSTERREICH-Informationen zufolge gebe es diesbezüglich eine Vereinbarung mit Strache.
 

Strache im oe24.TV-Talk: "Weg mit der Nazi-Sch..."

oe24- & ÖSTERREICH-Chefredakteur Niki Fellner traf Heinz-Christian Strache vor dessen Auftritt am DAÖ-Neujahrstreffen zum Exklusiv-Interview.
 
Video zum Thema: Fellner! LIVE: HC Strache im Exklusiv-Interview
 
oe24.TV: Zur FPÖ haben Sie alle Brücken abgebrochen?
 
HC Strache: Die Entwicklung nach meinem Rücktritt hat viele Leute abgestoßen. Die waren gewohnt, dass die Partei eine Familie ist, solange ich Parteiobmann war. Kaum war ich zurückgetreten, ist das implodiert. Unter Hofer-Kickl ist keine Führung sichtbar. Dann noch die Anbiederung an die ÖVP im Wahlkampf. Kaum war die Wahl vorbei, da hat man sich verweigert und die türkis-grüne Regierung erst möglich gemacht, man hat das Geschäft der Linken betrieben.
 
oe24.TV: Die FPÖ hat Ihnen die Schuld am schlechten Wahlergebnis gegeben.

Strache: Das EU-Wahlergebnis nach Ibiza – da war doch noch eine starke FPÖ da. Wenn wir in Wien als Allianz für Österreich, als Liste HC Strache antreten, können wir eine starke Oppositionskraft werden. Wir haben nicht nur die Chance, zweistellig zu werden, sondern auch, die FPÖ zu überholen.
 
oe24.TV: Spitzenkandidat würde Sie also reizen?
 
Strache: Es reizt mich, wenn ich so viel Zuspruch bekomme nach diesen Anfeindungen. Das gibt einem Kraft. Ja, das Feuer ist noch in meinem Herzen. Und wenn ich mir die politische Entwicklung ansehe – da blutet einem ja das Herz. ­Eine FPÖ, die in die Bedeutungslosigkeit abrutscht. Da braucht es eine moderne rechtspopulistische Kraft, die alle Probleme anspricht. Die aber nichts mit Nazi-Sch…-Geschichten oder Einzelfällen zu tun hat.
 
oe24.TV: Wollen Sie auch ein bundespolitisches Comeback?
 
Strache: Wenn ich die Entscheidung treffe, stehe ich zu 120 % dahinter. Natürlich ist Wien dann der Start, über die Landesgrenzen hinaus Dämme zu brechen.
 
oe24.TV: Fühlen Sie sich mitschuldig, dass Sie mit dem Ibiza-Video zu einer türkis-grünen Koalition beigetragen haben?
 
Strache: Natürlich. Ich bin einer der Mitauslöser durch diese Falle, und das tut mir auch leid.Niki Fellner
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