Königshofer-Skandal

Strache schließt FP-Skandalpolitiker aus

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Der FPÖ-Mandatar sorgte mit Aussagen zum Norwegen-Terror für Aufregung.

FP-Chef Strache hat dem wegen seiner Äußerungen im Zusammenhang mit den Anschlägen in Norwegen in Kritik stehenden FP-Mandatar Werner Königshofer die Rote Karte gezeigt: Ab sofort ist der Skandal-Politiker kein FPÖ-Mitglied mehr. "Der Tiroler Nationalratsabgeordneter DDr. Werner Königshofer ist mit sofortiger Wirkung aus der FPÖ und dem freiheitlichen Parlamentsklub ausgeschlossen und erhält somit die rote Karte aufgrund seines parteischädigenden Verhaltens", gab HC Strache bekannt.

"Mehrere interne Versuche, Königshofer zur Einsicht zu bringen, ihn zur Mäßigung seiner Aussagen und zu Entschuldigungen für seine untragbaren Äußerungen zu bewegen, haben zu meinem größten Bedauern allesamt nichts gefruchtet", so Strache. Das Maß sei endgültig voll. Strache forderte Königshofer auch auf, sein Mandat im Nationalrat zur Verfügung zu stellen.

 "Klares Zeichen"
Die FPÖ setze mit dem Ausschluss Werner Königshofers "ein klares und unmissverständliches Zeichen", erklärte Partei-Boss Strache weiter. Es werde damit klargemacht, dass weder die Ausführungen Königshofers im Zusammenhang mit den Attentaten in Norwegen noch der Erhalt von "unakzeptablen Freundeskreisen" auf seiner Facebook-Seite im Internet in der FPÖ einen Platz hätten, "sondern in krassem Widerspruch zu den Inhalten und den politischen Überzeugungen der FPÖ" stünden.

 Wer der Parteilinie derart widerspreche und "dogmatisch unbelehrbar" an seinem Fehlverhalten festhalte, sei für die freiheitliche Gemeinschaft nicht tragbar, sagte Strache. "Es ist für die FPÖ daher die einzig logische Konsequenz, sich mit sofortiger Wirkung von Werner Königshofer zu trennen."
 

Er versteht Aufregung teilweise
Königshofer selbst räumte zuvor zwar ein, dass er die Aufregung "teilweise nachvollziehen" könne - "weil sie vor allem von der linken Seite kommt", wie er im Radio sagte. Dem Aufruf zur Mäßigung wollte er von Anfang nicht folgen: "Was heißt mäßigen?", fragte er. An der Verknüpfung der Attentate mit der Fristenlösung hält er fest: "Ich stelle die humane Forderung auf, dass man über den Wert des Lebens nachdenken soll", sagte er.

Im Übrigen gehe es gar nicht um ihn, sondern um den Erfolg der Partei: "Ich weiß ja auch, wie die Dinge laufen: Man schlägt den Königshofer und will den Strache treffen", weil man diesem die Wahlerfolge nicht gönnen wolle, so der FP-Abgeordnete. "Aber ich werde es aushalten und die Partei wird es aushalten."

 Gespräch mit Strache kam ganz anders

Vor dem angekündigten Gespräch mit Strache fürchtete er sich nicht: "Ich fürchte mich weder vor dem Gegner noch vor Freunden." Es werde "ein gutes Gespräch" geben und man werde sich aussprechen. "Ich bin überzeugt davon, dass Heinz Christian Strache nicht meinen Rücktritt fordern wird", sagte er. An einen Rücktritt dachte er nicht. Doch es kam ganz anders. Der FPÖ-Chef feuerte ihn. Fristlos.

Norwegen- und Islam-Sager
Königshofer war in den letzten Tagen vor allem mit seinen Aussagen im Internet zu den Anschlägen in Norwegen negativ aufgefallen. Er hatte die Attentate mit der Fristenlösung in Zusammenhang gebracht und sie gegenüber islamistisch motivierten Gewaltverbrechen heruntergespielt.

  

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