Schwarz-Grün in Tirol

Tiroler Landesregierung angelobt

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24 neue Landtagsabgeordnete angelobt.

Knapp vier Wochen nach der Landtagswahl hat sich am Freitag der Tiroler Landtag neu konstituiert. Herwig Van Staa (V) wurde nach der Angelobung der 36 Abgeordneten erneut zum Landtagspräsidenten gewählt. Er hatte diese Funktion bereits in der vergangenen Legislaturperiode inne. Auf den 70-Jährigen entfielen 29 Stimmen.

Der neu konstituierte Tiroler Landtag hat am Vormittag die erste schwarz-grüne Koalition in der Geschichte Tirols gewählt. Das zweite Kabinett von Landeshauptmann Günther Platter (V) erhielt 23 der 36 möglichen Stimmen.

Landtags-Abgeordnete angelobt
Vor der Wahl der Landtagspräsidenten wurden die neuen Abgeordneten des Tiroler Landtags angelobt. Insgesamt zogen von den 36 Abgeordneten 24 "neue" Mandatare in den Landtag ein.

Bei der größten Fraktion, der Tiroler VP, waren lediglich vier Mandatare bereits in der vergangenen Gesetzgebungsperiode im Landtag vertreten. Der älteste Mandatsträger ist Van Staa mit 70 Jahren, der jüngste der 23-jährige Andreas Angerer von den Grünen. Insgesamt sind sechs Parteien im Landtag vertreten.

Zu den Stellvertretern Van Staas wurden die LAbg. Anton Mattle (V) und Hermann Weratschnig (G) gewählt. Mattle erhielt 31, Weratschnig 24 Stimmen.

Erstmals vertreten ist die Liste "vorwärts Tirol" rund um Ex-SP-Landesrat Hans Lindenberger, die bei der Landtagswahl 9,3 Prozent oder vier Mandate erreichte.

16 der 36 Mandate entfallen auf die Tiroler Volkspartei. SPÖ und Grüne stellen jeweils fünf Abgeordnete, jeweils vier auf FPÖ und "vorwärts Tirol", zwei auf die "Liste Fritz".

Nach dem Landtagspräsidenten und seiner Stellvertreter war die Wahl der Mitglieder der schwarz-grünen Landesregierung, der ersten in der Geschichte Tirols, vorgesehen. Anschließend soll Landeshauptmann Günther Platter (V) seine Regierungserklärung abgeben. Daraufhin folgt die erste Debatte der neuen Legislaturperiode.

24 neue Abgeordnte - außergewöhnlich hohe Zahl
24 Neue unter den 36 Tiroler Landtagsabgeordneten - das ist schon eine recht hohe Zahl, üblicherweise wird nach Wahlen auf Landes- oder Bundesebene ein Drittel der Mandatare ausgetauscht. Geschuldet ist die hohe Zahl Neuer in Tirol der "totalen Landschaftsänderung" bei der Landtagswahl etwa mit dem Einbruch bei der von Fritz Dinkhauser gegründeten Partei.

Traditionell bleiben sowohl bei Landtags- als auch nach einer Nationalratswahl rund zwei Drittel der Mandatare den Parlamenten erhalten. Dass gleich zwei Drittel der Volksvertreter ausgetauscht werden, so wie nun in Tirol geschehen, ist der "totalen Erneuerung" in dem Bundesland geschuldet, erklärte Zögernitz: Während die Liste "Gurgiser&Team" am Einzug scheiterte und die Liste Fritz starke Einbußen hinnehmen musste, gelang der erstmals angetretenen Liste "vorwärts Tirol" der Einzug in den Landtag.

Aufgrund neuer Listen auch auf Bundesebene könnte es künftig auch hier größere Umschichtungen geben. Beispielweise könnten etwa Abgeordnete des Team Stronachs bei der kommenden Nationalratswahl jene des BZÖ ersetzen.

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