Außenpolitik

Trump zieht wieder über Deutschland her

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Trump hat erneut schwere Vorwürfe gegen Deutschland wegen der Zustimmung zum Bau der Pipeline Nord stream 2 erhoben.

US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag erneut schwere Vorwürfe gegen Deutschland wegen der Zustimmung zum Bau der Pipeline Nord stream 2 erhoben. "Es ist sehr unglücklich für das deutsche Volk, dass Deutschland Milliarden und Abermilliarden Dollar für seine Energie an Russland zahlt", sagte Trump vor einem Gespräch mit Polens Staatspräsident Andrzej Duda im Weißen Haus.

"Wir glauben nicht, dass das angemessen ist", sagte Trump. Es sei "eine schlechte Sache" für die Menschen in Deutschland.

USA auf Verkaufs-Tour

Die USA versuchen derzeit verstärkt, ihr im Überfluss vorhandenes Gas in Europa zu verkaufen. Im November vergangenen Jahres war ein über fünf Jahre laufender Liefervertrag mit Polen unterzeichnet worden. Polen hat ein eigenes Terminal gebaut, wo Schiffe mit US-Gas an Bord anlegen können. Von dort soll den Plänen zufolge amerikanisches Gas auch in andere Länder weitervertrieben werden.

Die von Trump unterstellte Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen entspricht nicht der Realität. Trump hatte stets behauptet, Deutschland beziehe bis zu 70 Prozent seiner Energie aus Russland. Tatsächlich sind es nach offiziellen deutschen Angaben 23 Prozent.

Die Pipeline Nord Stream 2 soll von Russland durch die Ostsee Gas nach Deutschland führen und in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) enden. Das Projekt soll Ende 2019 fertig werden.

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