EU-Wahl

Verregnete Plakatpräsentation für Martin

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Für die rund 50 Plakate in der Tiroler Landeshauptstadt zahlte Hans-Peter Martin 2.600 Euro.

Bei strömendem Regen hat EU-Parlamentarier Hans-Peter Martin seine Plakate am Mittwoch in Innsbruck präsentiert. Mit blauen Schürzen und einem Kübel "Kleister" bewaffnet, stellte Martin seine nach eigenen Aussagen "vor 30 Jahren erworbenen Fähigkeiten im Plakatieren" vor versammelten Journalisten zur Schau. Eigenhändig wolle er im Laufe des Tages die restlichen rund 50 Plakate mit den Slogans "Nur er kontrolliert die Mächtigen" und "Nur er vertritt Österreich unabhängig" in der Tiroler Landeshauptstadt anbringen.

2600 Euro für 52 Plakate
Zum ersten Mal gebe es laut Martin somit Plakate von einer unabhängigen Kandidatur. "Innsbruck nimmt im Bereich der Wahlkampfwerbung eine Vorbildrolle ein", betonte Martin. Jeder wahlwerbenden Gruppe würde die gleiche Anzahl an Plakaten zugestanden werden. Martin selbst habe 2.600 Euro für die insgesamt 52 Plakate berappt. Zudem sei in ganz Österreich eine größere Anzahl an hängenden Plakaten geplant. Als Zugpferd werde im Laufe des Tages ein 20 mal sieben Meter großes Plakat mit wechselnden Forderungen in Wien neben der Südosttangente entrollt.

Wettern gegen EU-Bürokratie
Inhaltlich gab es Altbewährtes: Die politische Klasse in Europa sei "mehr Teil als Lösung des Problems". Unter den insgesamt drei Millionen Politikern und 15 Millionen Beamte würde es viele geben, die es sich bequem gemacht hätten. Davon ausgenommen seien jedoch wichtige Bereiche der Beamtenschaft wie Richter, Staatsanwälte und Sicherheitskräfte. Ein Skandal "erster Güter" sei die Tatsache, dass von insgesamt 133,4 Milliarden Euro Budget lediglich fünf für Konjunkturpakete zur Verfügung gestellt wurden. Laut Martin wären "gut und gerne" 30 Milliarden oder mehr möglich.

Bewertung der Parteien
Kritik äußerte Martin vor allem gegenüber den Europaabgeordneten von SPÖ und ÖVP. Diese hätten dafür gestimmt, dass es nach wie vor Hedge-Fonds gibt und dass Investmentbanker in Ruhe gelassen würden. Dies seien schwere Fehler der "herrschenden" Elite. Die FPÖ habe eine "lange Tradition" des "Wenig-Leistens", die auch Andreas Mölzer weiterführt. Bei den Grünen weiß Martin nicht, wofür sie derzeit stehen. Die kritischen Tendenzen innerhalb der Grünen seien jedenfalls zu begrüßen.

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