Politik-Insider

Verschwörung: Grüne, Neos, SPÖ gegen Pilz

Teilen

Die „Liste Pilz“ wittert eine „Polit-Verschwörung“.

Die „Liste Pilz“ wittert hinter den „Sexismus-Enthüllungen“ gegen ihren Listen-Chef Peter Pilz eine „Polit-Verschwörung“. Tatsächlich sind die Insider-Hintergründe mehr als beachtenswert.

Mit zwei „Sexismus-Vorwürfen“ wurde Peter Pilz am Wochenende „zur Strecke“ gebracht und zum Rücktritt gezwungen. Hinter beiden Vorwürfen stecken – wie sich jetzt herausstellt – Partei-Netzwerke von Grünen, Neos und vor allem der Kern-SPÖ. In diesen Partei-Netzwerken waren die Vorwürfe lange „in der Schublade“ – wurden aber offenbar ganz gezielt erst wenige Tage vor der Pilz-Angelobung „geoutet“.

Eva Glawischnig verhielt sich extrem fair

Der Vorwurf, dass Pilz seine Assistentin in 40 Fällen „verbal“ belästigt habe, kommt eindeutig von den Grünen. In der grünen Klubführung sind die Vorwürfe seit Dezember 2015 in allen Details bekannt. Tatsächlich wollte Grünen-Obfrau Eva Glawischnig aufgrund der Vorwürfe Pilz bereits im Jänner 2016 zum Rücktritt bewegen – weil sich der aber weigerte und ein öffentliches Verfahren forderte, schlief die grüne „Causa prima“ ein. Eva Glawischnig spielte die Informationen – extrem fair – nicht an die Öffentlichkeit, nahm auf Pilz und die Assistentin Rücksicht.

Ganz anders ihr Nachfolger Albert Steinhauser – er machte die Vorwürfe an einem seiner letzten Arbeits­tage publik. Und es gibt kaum Zweifel, dass der grüne Klub es war, der die Unterlagen mit den Vorwürfen der Gleichbehandlungs-Anwältin an die Medien gegeben hat – als Rache-Foul an Pilz.

Noch pikanter: Eine der Gleichbehandlungsanwältinnen, die mit der Causa Pilz entscheidend befasst war und die alle Details kennt, ist eine führende Politikerin der Neos: Es handelt sich um Cornelia Amon-Konrath, die als Listen-Erste (!) der Neos im Burgenland kandidierte – aber als Gleichbehandlungsanwältin gleichzeitig eine der „Pilz-Jägerinnen“ ist.

Noch spannender: Die Enthüllung der Sex-Belästigung von Alpbach, die schon aus dem Jahr 2013 datiert, kommt pikanterweise „aus der Ecke“ der „Sektion ohne Namen“ – und diese ist eine Sektion der SPÖ.

Politisch dramatisch: Der ­Augenzeuge des Vorfalls, der die Pilz-Sex-Angriffe auf eine ÖVP-Mitarbeiterin selbst gesehen, bestätigt, dokumentiert und damit – via Falter – Pilz zum Rücktritt gezwungen hat, ist der Vorsitzende der „Sektion ohne Namen“, der Rechtsanwalt Oliver Stauber, der für die SPÖ bei den Nationalratswahlen auf dem Listenplatz 15 kandidierte und damit in direkter Konkurrenz zu Pilz steht.

Und noch spannender: Die „Sektion ohne Namen“ ist eng mit Christian Kern verbunden. Dessen Sohn Niko Kern ist so etwas wie der „Öffentlichkeitsarbeiter“ dieser SPÖ-Sektion. Steckt am Ende gar der Kanzler-Sohn Niko hinter der Alpbach-Enthüllung gegen Pilz?

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.