Wahl-Analyse

Wähler wollten jeweiligen Gegenkandidaten verhindern

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Norbert Hofer war laut einer ATV-Umfrage sympathischer als Van der Bellen.

Den jeweiligen Gegenkandidaten verhindern war laut Peter Hajek eines der stärksten Wahlmotive dieser Präsidentschaftsstichwahl. 40 Prozent der Wähler von Alexander Van der Bellen gaben an, "gegen Rechts" gewählt zu haben, um Norbert Hofer zu verhindern. Für 23 Prozent der Hofer-Wähler wiederum war dieser der bessere Kandidat beziehungsweise "Van der Bellen nicht wählbar". (Sample: 800)

Auffallend ist, wie stark das Wahlmotiv "Gegenkandidat verhindern" gewirkt hat, erklärte Hajek, der die Wahlmotive für den Privatsender ATV erforschte. "Alle anderen Motive sind da deutlich in den Hintergrund getreten." Hofer habe aber im Gegensatz zu Van der Bellen auch mit Sympathie punkten können. Für 27 Prozent hatte Hofer ein gutes Auftreten bzw. war sympathisch. Weitere 20 Prozent hielten ihn für jung und dynamisch.

Flüchtlingsthema nicht so dominant
Das Flüchtlingsthema spielte bei Hofer-Wählern zwar eine wichtige Rolle, war schlussendlich aber nicht so dominant, so Hajek. 12 Prozent wählten deshalb Hofer. Van der Bellen hingegen punktete bei 15 Prozent mit den Attributen erfahren, kompetent, intelligent und seriös. Bei dem von den Grünen unterstützten Kandidaten kam auch das Thema Österreichs Bild im Ausland zu tragen. "Anhand der Motive lässt sich sagen, dass die Kampagnen beider Kandidaten gewirkt haben", erklärte Hajek.

Für 18 Prozent der Hofer-Wähler hat der Blaue die richtigen politischen Ansätze. Bei Van der Bellen sagten 11 Prozent, dass er ihre politische Einstellung vertrete. Für 37 Prozent der Nichtwähler waren beide Kandidaten nicht wählbar.

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