Westenthaler

Fußfessel werden abgenommen

Westi geht wieder frei

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Nach etwas mehr als fünf Monaten ist Ex-BZÖ-Chef Peter Westenthaler wieder frei.

Wien. Am Donnerstag, dem 31. Jänner, hat er es endgültig überstanden. Dann ist Peter Westenthaler (51) wieder ein freier Mann. Dem früheren FPÖ-Klubobmann und ehemaligen BZÖ-Chef wird an diesem Tag die Fußfessel abgenommen, die er seit dem 27. Dezember tragen musste.

Westenthaler war wegen Untreue und Betrug (er hat als Bundesligachef Fördergelder zweckwidrig verwendet, sich aber nie persönlich bereichert) zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Mitte August hatte er die Haft angetreten, nun wurde ihm das letzte Drittel seiner Strafe erlassen. Er hatte sich als Musterhäftling erwiesen und sich auch peinlich genau an das Gebot gehalten, sich nicht öffentlich zu äußern.

Job als Verlagsleiter. Auch während seiner Haft war es ihm möglich, seinen Job als Verlagsleiter des Magazins ­"alles roger?" auszuüben. Das Gehalt wird in dieser Zeit freilich von der Justiz einbehalten, dem Freigänger bleiben nur rund 50 Euro pro Woche. Ende des Jahres konnte Westenthaler dann die Justizanstalt Simmering verlassen und in den elektronisch überwachten Hausarrest wechseln, wie das Anlegen der Fußfessel formal heißt.

Nach 20 Uhr kein Ausgang. Während dieses Hausarrests ist der Alltag mit Fußfessel in ein strenges Korsett gepresst: In der Früh ist eine Stunde Freizeit gestattet (Westenthaler ging da immer joggen), dann geht’s ins Büro. Nach 20 Uhr ist es nicht mehr erlaubt, das Haus zu verlassen. Jede Abweichung vom Alltag (Kino, Restaurant) muss genehmigt werden. Hat man abends einmal daheim eingecheckt, darf man nicht wieder raus.

Am Donnerstag ist damit Schluss. Wie aus der Um­gebung von Peter Westenthaler zu erfahren ist, will dieser aber noch keinen Schlussstrich ziehen. Weil die Rechtmäßigkeit seines Urteils von mehreren Juristen und Experten angezweifelt wird, will es Westenthaler bekämpfen und notfalls vor den Gerichtshof in Straßburg ziehen.

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