Pause bis Weihnachten

Wirbel um Endlos-Prozess für Grasser

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Verhandlungspause für Karl-Heinz Grasser: Ab 6. November wird Telekom verhandelt.

Nach 58 Verhandlungstagen ist in der Causa Buwog die Einvernahme der Angeklagten zwar abgeschlossen, doch noch lange kein Ende Sicht. Allerdings gibt es für Karl-Heinz Grasser und Co. vorerst eine Verhandlungspause.

Hintergrund: Richterin Marion Hohenecker hat die Causa Telekom

Valora in die Buwog-Verhandlung einbezogen und sich entschlossen, jetzt zunächst einmal die fünf Angeklagten in dieser Sache einzuvernehmen. Zwei davon sitzen auch auf der Buwog-Anklagebank: Grasser-Spezi Walter Meischberger sowie Lobbyist Peter Hochegger. Dazu kommen die Ex-Telekom-Manager­Rudolf Fischer und Michael Fischer sowie eine weitere Person.

200 Zeugen erwartet: Meinl, Berlin, Corrales

Grasser-Anwalt Manfred Ainedter rechnet damit, dass die Pause bis Weihnachten dauert, „wenn weiter so aufwändig verhandelt wird“ (siehe Interview rechts). Bis dahin sind noch 17 Verhandlungstage eingeplant.

Ist die Einvernahme der Telekom-Angeklagten abgeschlossen, steht die Monster-Befragung der Zeugen an: Rund 160 Zeugen in der Buwog- und 60 in der Telekom-Causa möchte die Staatsanwaltschaft laden. Dazu kommen noch die Ladungswünsche der Ver­teidigung. Von Julius Meinl über Hypo-Chef Tilo Berlin bis zur Grasser-Ex Natalia Corrales-Díez reicht die Ladungsliste.

Mit einem Urteil rechnet niemand mehr vor Ende 2019. Werden Angeklagte schuldig gesprochen, ist auch mit umfangreichen Berufungen zu rechnen. Für alle Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

Debora Knob

Fiona: Wiesn in Marokko

Fiona Grasser lässt sich die Lust am Feiern auch durch den Monster-Prozess ihres Mannes nicht nehmen: Zuletzt feiert sie auf der "Wiesn" - allerdings nicht in München sondern in Marokko. Dort ließ sich ein deutscher Unternehmer das Bier fest zum Geburtstag nachbauen.

Wirbel um Endlos-Prozess für Grasser
© Fotomontage
× Wirbel um Endlos-Prozess für Grasser

Grasser-Anwalt Ainedter: "Bei dem Tempo dauert die Pause bis Weihnachten"

ÖSTERREICH: Es gibt jetzt für Sie und Grasser eine Verhandlungspause. Wann rechnen Sie damit, dass Grasser wieder vor Gericht muss?

Manfred Ainedter: Wenn die Richterin weiterhin so aufwändig verhandelt, wird das sicher nicht vor Weihnachten sein. Aber es kommt auch ganz darauf an, was die Angeklagten bei ihrer Einvernahme sagen.

ÖSTERREICH: Halten Sie es für sinnvoll, dass der Telekom-Prozess in die Cause einbezogen wurde?

Ainedter: Über die Sinnhaftigkeit kann man geteilter Meinung sein.

ÖSTERREICH: Blicken die Schöffen da jetzt überhaupt noch durch?

Ainedter: Es wird für sie sicher nicht leichter, denn es gibt neue Sachverhalte und neue Angeklagte.

ÖSTERREICH: Wie bewerten Sie die Arbeit der Richterin?

Ainedter: Sie ist penibel genau und absolut fair.

ÖSTERREICH: Wie fällt Ihre erste Zwischenbilanz aus?

Ainedter: Es läuft absolut gut. Die Aussagen der anderen Angeklagten bestätigen die unseres Mandanten. Von der Anklage bleibt nichts mehr übrig, von einem Tatplan ist keine Rede mehr.

ÖSTERREICH: Wann rechnen Sie mit einem Urteil?

Ainedter: Meine vorsichtige Prognose dazu lautet: Ende 2019 kommt das Urteil.

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