Vorarlberg

Wirbel um Nazi-Begriff bei Team Stronach

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"Ortsgruppenleiter" - Landesobmann Hagen wählt nun anderen Namen für Parteistruktur.

Das Team Stronach hat sich in Vorarlberg mit der für Mittwoch in Nenzing (Bezirk Bludenz) geplanten Vorstellung von "Ortsgruppenleitern" Kritik eingehandelt. Dieser Begriff stamme aus dem Nationalsozialismus, bemängelte Werner Bundschuh von der Vorarlberger Historiker-Vereinigung Johann-August-Malin-Gesellschaft gegenüber dem ORF. "Das war mir nicht bekannt", so Nationalratsabgeordneter Christoph Hagen, Landesobmann des Team Stronach. Man werde "dem Kind einen anderen Namen geben".

Man habe die Bezeichnung "Ortsgruppenleiter" von den Dienststellenleitern bei der Polizei abgeleitet, erläuterte Hagen, der selbst Polizist ist. Dass der Begriff aus der NSDAP heraus stamme, damit habe er "ehrlich gesagt nicht gerechnet und das auch nicht gewusst".

Historiker Bundschuh erklärte, das sei gerade für einen Politiker, der im Nationalrat sitze, "eigentlich ein verheerendes Urteil". Dieser NS-Begriff sollte heute unter keinen Umständen mehr für eine Partei verwendet werden. Hagen zeigte sich einsichtig, man werde die Bezeichnung "sicher überdenken", denn mit dem Nationalsozialismus habe das Team Stronach "nichts am Hut".

Hagen sprach von schmutziger Politik der Grünen, denn deren Abgeordneter Harald Walser sei Gründungsmitglied der Johann-August-Malin-Gesellschaft - da wisse man, "woher der Wind weht".

Sein Großvater sei von den Nazis verfolgt worden, betonte Hagen. Wenn nun Walser hergehe und "mich mit Dreck beschüttet", solle er zurücktreten. Walsers Großeltern seien nicht verschleppt worden, "im Gegenteil, die waren auf der anderen Seite".

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