Erst Erdogan - jetzt Putin

Wladimir Putin: Großalarm in Wien

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Am Dienstag kommt Russlands Präsident zu einem "Arbeitsbesuch" nach Wien.

Kaum ist der türkische Regierungschef Erdogan abgereist, steht der nächste umstrittene Besuch bevor: Während in der Ostukraine Krieg herrscht, kommt am Dienstag Russlands Präsident Wladimir Putin nach Wien. Große Freude hat die heimische Politik mit der Visite nicht, abzusagen traute man sich aber auch nicht. So wurde der Staatsbesuch zu einem „Arbeitsbesuch“ herabgestuft. Das Rahmenprogramm ist gestrichen, bei der Ankunft in Schwechat gibt es keinen roten Teppich. Dieser liegt nur im Inneren Burghof, wenn Präsident Heinz Fischer seinen Gast mit militärischen Ehren empfängt.

Mittagessen in Hofburg, Treffen mit Karl Schranz
Nach einem „Arbeitsessen“ mit Fischer und Putin und einem Vier-Augen-Gespräch mit Kanzler Werner Faymann hat Putin am Abend einen großen Auftritt in der Wirtschaftskammer bei Christoph Leitl. Er wird dort einen knapp einstündigen Vortrag vor hundert Unternehmern über die wirtschaftlichen Interessen von Russland halten. Mit dabei auch Putin-Freund und Ex-Skifahrer Karl Schranz.

Kritik von Glawischnig und Demos gegen Putin
Vertreter von Politik und Wirtschaft sind bemüht, den Besuch als „Möglichkeit zum Dialog“ darzustellen. Grünen-Obfrau Eva Glawischnig nimmt Fischer in die Pflicht: „Der Bundespräsident muss seinen ganzen Einfluss gegenüber Putin zur Unterstützung eines Waffenstillstands in der Ukraine geltend machen.“

Der Besuch wird auch wieder von Demonstrationen begleitet. Die Plattform „To Russia with Love“ protestiert gegen die homophoben Gesetze in Russland.

WKÖ-Präsident Leitl: "Besuch des Dialogs"

ÖSTERREICH: Warum kommt Putin in die Wirtschaftskammer?
Christoph Leitl: Er wird hier einen Vortrag über die Möglichkeiten und Aussichten in seinem Land halten. Ich sehe das als Besuch des Dialogs. Die Wirtschaft kann stark verbinden. Wer wirtschaftliche Interessen hat, der hat auch Interesse am friedlichen Zusammenwirken.

ÖSTERREICH: Die Situation in der Ukraine wird dabei ausgeblendet?
Leitl: Dass die Situation verbessert werden soll, ist hoffentlich allen klar. Es geht darum, wie man in Richtung Dialog und Frieden arbeiten kann und wie die Wirtschaft dabei unterstützen kann.

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