Vertrauen in die Krisenminister zuletzt gesunken

Anschober-Rücktritt: Meinungsforscher sieht Befreiungsschlag für Regierung

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Vertrauen in die Krisenminister zuletzt gesunken.

Wien. Mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verlässt ein zentrales Mitglied des "virologischen Quartetts" der Corona-Krise die politische Bühne. Gemeinsam mit Kanzler, Vizekanzler und Innenminister stand der Gesundheitsminister für die Krisenbekämpfung der Regierung. In den vom APA/OGM-Vertrauensindex erhobenen Persönlichkeitswerten hatten alle vier zuletzt stark abgebaut. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer sieht den Wechsel daher auch als Versuch eines Befreiungsschlages.

Anschober hatte noch im März des Vorjahres einen Spitzenwert von 49 Prozent erreicht. Damals gaben zwei Drittel der Bevölkerung an, dem Gesundheitsminister zu vertrauen, nur 17 Prozent taten das nicht (der Rest machte keine Angaben). Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kam sogar auf 51 Prozent. Auch der Grüne Vizekanzler Werner Kogler (36) und ÖVP-Innenminister Karl Nehammer (29) erreichten außerordentlich gute Werte.

Anschober-Rücktritt: Meinungsforscher sieht Befreiungsschlag für Regierung
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Vertrauen in die Krisenminister zuletzt gesunken

Mit andauernder Krise nahm das Vertrauen in das "virologische Quartett" allerdings kontinuierlich ab - auf zuletzt nur noch neun Prozent für Kurz und zwei Prozent für Anschober und Kogler. Nehammer landete mit einem Vertrauens-Saldo von -1 sogar im negativen Bereich.

Bachmayer ortet im nun vollzogenen Wechsel im Gesundheitsministerium daher auch den Versuch eines Befreiungsschlages. Der Arzt Mückstein könne zudem als Wettbewerber für SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner positioniert werden. Er rechnet damit, dass sich die Werte der Regierung mit fortschreitender Impfung wieder "seicht aber nachhaltig" nach oben entwickeln könnten, aber: "So ein Hoch wie zu Beginn der Krise ist undenkbar."

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