Die Fachliste-RFW wird nicht mehr von der FPÖ unterstützt.
Die Wiener Wirtschaftskammerwahl im kommenden Jahr sorgt bereits jetzt für einen Disput im Lager der Freiheitlichen. Sollten FPÖ-Mitglieder die bisherige blaue Liste "Parteifreie Wahlgemeinschaft - Fachliste der gewerblichen Wirtschaft - Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender" unterstützen, dürfen sie in der FPÖ keine Funktion mehr ausüben. Parteichef Heinz-Christian Strache will stattdessen eine eigene Liste ins Rennen schicken.
Gegner der FPÖ
"Wir haben uns für eine eigene Liste
entschlossen", betonte FP-Landesparteisekretär
Hans-Jörg Jenewein im Gespräch. Es gebe in der Führungsriege des Wiener RFW
nach wie vor Leute, die der FPÖ "massiv geschadet" hätten. Es sei nicht
erkennbar, dass sich dort etwas geändert habe. Der Obmann des Wiener RFW,
der ehemalige Nationalratsabgeordnete Detlev Neudeck, war 2006 aus der FPÖ
ausgetreten.
Böse Worte
Die blaue Fachliste ist jedenfalls erbost über
das Ansinnen. Deren Fraktionschef, Kammer-Vizepräsident Karl Ramharter, hat
sich über die Vorgangsweise beschwert. "Die Reaktionen der RFW-Mitglieder
auf diesen unglaublichen Beschluss der Landesparteileitung waren durchwegs
negativ und befremdend und des öfteren in Worten nicht wiederzugeben",
berichtete Ramharter.
Nötigung
Vor allem sei die Meinung vertreten worden, dass
"gestandene freiheitliche Unternehmer" es nicht nötig haben, sich nötigen zu
lassen. Ramharter stellte sich zudem gegen Gerüchte, wonach es ein
Naheverhältnis zum BZÖ
gebe: "Ich bin nach wie vor, so wie viele meiner Kollegen, Parteimitglied
der FPÖ und wir haben nie die Absicht gehabt, diesen Zustand zu ändern."
Spaltung
Als "Freiheitliche" müsste man sich "im roten Wien und
in der schwarzen Wirtschaftskammer" naturgemäß besonders anstrengen, um
erfolgreich zu sein. "Eine zweite freiheitliche Liste bei dieser Wahl, wie
sie aus mir unbekannten Gründen von der Wiener FPÖ angestrebt wird, würde
dazu führen, dass durch die Spaltung und sinnlose Konkurrenz durch die
eigene Partei, letztendlich keine der beiden freiheitlichen Listen die
notwendigen Stimmen für Mandate bei der Urwahl erhält und beide Verlierer
sind", warnte Ramharter.