Als Staatsgast begrüßt

Bundespräsident Fischer in Tadschikistan

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Arbeitsgespräch mit tadschikischem Staatschef Rachmon in Duschanbe

Mit militärischen Ehren ist Bundespräsident Heinz Fischer am Mittwochvormittag (Ortszeit) zu einem Staatsbesuch in Tadschikistan begrüßt worden. Sein tadschikischer Amtskollege Emomali Rachmon empfing ihn anschließend im Präsidentenpalast (Qasri Millat) in der Hauptstadt Duschanbe zu einem Arbeitsgespräch. Es ist das erste Mal, dass ein österreichisches Staatsoberhaupt die frühere Sowjetrepublik in Zentralasien besucht.

In Duschanbe eingetroffen war Fischer bereits am späten Dienstagabend zusammen mit seiner Gattin Margit, dem Zweiten Nationalratspräsidenten Fritz Neugebauer (V), Gesundheitsminister Alois Stöger (S) und Außenamts-Staatssekretär Reinhold Lopatka (V). Auch eine Wirtschaftsdelegation unter Führung von Wirtschaftskammer-Vizepräsident Richard Schenz begleitet den Bundespräsidenten. Unzählige Polizisten flankierten den abgesperrten Weg vom Flughafen zum Hotel.

Rachmon regiert sein Land seit 1992, als er während des Bürgerkriegs seiner Neo-Kommunisten gegen Islamisten und andere Oppositionsgruppen an die Macht kam, autoritär. 1997 beendete er den Bürgerkrieg. Freie Wahlen hat er allerdings nie zugelassen; Medien und Opposition hat er fest unter seiner Kontrolle. Menschenrechtsorganisationen üben regelmäßig Kritik am Regime.

Österreich nahm vor 21 Jahren diplomatische Beziehungen zu Tadschikistan, das ein Kooperationsabkommen mit der EU hat und Anfang März in die Welthandelsorganisation (WTO) aufgenommen wurde, auf. Der Handel zwischen Österreich und dem gebirgigen Land befindet sich bisher aber auf niedrigem Niveau. Fischer hatte Rachmon im Juni 2011 schon einmal in der Hofburg empfangen.

Tadschikistan ist die ärmste der Ex-Sowjetrepubliken; die Wirtschaft, die zu etwa 50 Prozent in den Händen des Staates ist, hängt vor allem am Export von Aluminium und Baumwolle. Bis zu 1,5 der 7,7 Millionen Tadschiken leben als Gastarbeiter in Russland und Kasachstan und überweisen Geld nach Hause, damit ihre Angehörigen sich etwas kaufen können.

Im Bereich Wasserkraft, in dem auch österreichische Firmen einiges Know-How anzubieten haben, sucht das flüsse- und seenreiche Hochgebirgs-Land Tadschikistan internationale Geldgeber für die Modernisierung von Kraftwerken und die Realisierung neuer Projekte, um so maßgeblicher Stromexporteur in der Region zu werden. Auf dem österreichisch-tadschikischen Wirtschaftsforum, das Fischer und Rachmon noch am heutigen Mittwoch eröffnen, sind daher zahlreiche Firmen der Wasserkraft-Branche aus Österreich vertreten.

Am Donnerstag reist Fischer in das benachbarte Kirgistan (Kirgisistan) weiter.

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