Spätestens bis November will Kern den EU-Vorsitz abgeben. Die meisten setzen auf Bures.
In der SPÖ ist jetzt der Poker um die Nachfolge von Christian Kern ausgebrochen:
■ Doris Bures. Favoritin für das Amt des SPÖ-Chefs ist jetzt Doris Bures. Die derzeitige Zweite Nationalratspräsidentin ist ein Polit-Vollprofi, ihre Hausmacht in der SPÖ ist unbestritten. Die 56-Jährige ist eine enge Vertraute von Ex-Kanzler Werner Faymann – ihre Machtbasis liegt in der Wiener SPÖ und bei den SPÖ-Frauen. Auch zu dem neuen Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hat sie ein ausgezeichnetes Verhältnis. Mit ÖGB-Boss Wolfgang Katzian kann sie ebenfalls und auch der Parlaments-Klub würde sie akzeptieren. Nur: Dem Vernehmen nach hat sie bereits abgewunken.
■ Peter Kaiser. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser galt als Favorit von Christian Kern. Er hat sich am Dienstag aber ebenfalls aus dem Spiel genommen. Er werde in Kärnten bleiben.
■ Hans Peter Doskozil, burgenländischer Landesrat, brachte sich immer wieder selbst in Stellung. Mittlerweile ist er als Nachfolger von Landeshauptmann Hans Niessl vorgesehen. Sind die Karten für den Vertreter des rechten SPÖ-Flügels neu gemischt? Bisher sagte er allerdings ab.
Kaiser will nicht antreten, Drozda will schon, aber …
■ Pamela Rendi-Wagner. Immer wieder genannt wird auch die Ex-Gesundheitsministerin. Sie ist der Shootingstar aus dem Kern-Kabinett, ist also erst sehr kurz in der Politik. Rendi-Wagner gilt als ehrgeizig und soll schon in Wien einen Stadtrats-Posten angestrebt haben, aber Hausmacht in der SPÖ hat sie keine.
■ Ex-Kanzleramtsminister Thomas Drozda bastelt hinter den Kulissen ehrgeizig an seiner Karriere. Dass er Kern nachfolgen könnte, gilt in der Partei aber als unwahrscheinlich. Genannt werden auch Namen aus der Gewerkschaft: ÖGB-Boss Wolfgang Katzian, AK-Präsidentin Renate Anderl bis zum Eisenbahn-Gewerkschafter Roman Hebenstreit.